Ihr Dolo Plus Vorteil:
Diesen Artikel jetzt anhören

Radfahren zur Karlsbader Hütte ist nun legal

Nach einem Gerichtsstreit wurde der Fahrweg offiziell für Mountainbiker freigegeben.

Seit nahezu zwei Jahren beschäftigt die Verantwortlichen des Osttiroler Tourismusverbandes und der Agrargemeinschaft Tristach die Einrichtung einer Mountainbike-Strecke von der Dolomiten- zur Karlsbaderhütte. „Das war nicht von vornherein unser Ansinnen, aber als wir den Bike-Boom dort bemerkten, mussten wir uns damit auseinandersetzen“, erklärte der Obmann der Agrargemeinschaft Tristach, Franz Klocker, bei einem Pressegespräch am Freitag auf der Dolomitenhütte. Neben ihm saß mit dem Koordinator des Tiroler Mountainbikemodells 2.0, Günter Zimmermann, laut Klocker „der Schlüssel zum Erfolg“. Denn zunächst war der Fahrweg zur Karlsbaderhütte für Räder gesperrt, dennoch fuhren viele auf ihren Drahteseln die Strecke rauf und runter. Die Agrargemeinschaft erlaubte dies zwischenzeitlich, stimmte aber bei ihrer Vollversammlung darüber ab, eine Route nach dem Tiroler Mountainbikemodell anzulegen, um auch für Haftungsfälle gewappnet zu sein. Die Mehrheit der Mitglieder stimmte dafür, einige kritische Stimmen wehrten sich jedoch derart vehement dagegen, dass der Fall vor Gericht landete und durch alle Instanzen ging, bis zum OGH. „Das hätten wir natürlich lieber anders gelöst“, gibt Zimmermann zu. Der OGH gab schließlich grünes Licht und so eröffneten die Verantwortlichen heute die neue Mountainbikeroute.
V.l.: Agrargemeinschaftsobmann Franz Klocker, LH-Stv. Josef Geisler, Günter Zimmermann (Koordinator Mountainbikemodell Tirol 2.0), TVBO-Obmann Franz Theurl und Florian Phleps (Geschäftsführer Tirol Werbung). Fotos: Dolomitenstadt/Wagner
Trotz dieses Erfolges ist es für Klocker wichtig, „dass sich alle an die Spielregeln halten. Hier oben müssen alle Platz haben.“ Diese Meinung teilt auch TVBO-Obmann Franz Theurl, der findet, „dass das Thema Rad momentan das größte Potenzial in Sachen Weiterentwicklung bietet. Es gilt für uns daher, Angebote entsprechend zu gestalten.“ Er spricht damit auch den Iselradweg an, der in Bälde verbessert werden soll. Am Hochstein wurde zuletzt ein neuer Biketrail gebaut. Der „Flow Family Trail“ sollte eigentlich schon befahrbar sein, doch die Wetterkapriolen der vergangenen Woche setzten der Strecke zu. Bevor sie eröffnet wird, müssen Schäden behoben werden. Mit von der Partie war auf der Dolomitenhütte auch LH-Stv. Josef Geisler. Er betonte, dass all diese Investionen „einiges an Geld kosten, doch die tolle Entwicklung, dass viele Menschen sich dadurch in der Natur bewegen, spricht dafür.“ Wird in Osttirol ein neuer Biketrail gebaut, so übernimmt das Land laut Theurl 50 bis 60 Prozent der Kosten. In ganz Tirol gibt es mittlerweile über 1.000 Kilometer Radwege und 6.000 Kilometer an Mountainbike-Strecken. Auch Florian Phleps, Geschäftsführer der Tirol-Werbung, freut sich über „den Rückenwind für die Entwicklung des Radlandes Tirol. Wir wissen, dass mittlerweile elf Prozent der Nächtigungsgäste in Tirol für einen Radurlaub hierher kommen.“
Josef Geisler betonte, dass es „auch vernünftige Menschen braucht, um verschiedene Interessen unter einen Hut zu bringen.“
Trotz all der Bemühungen entlang von Tirols Radwegen will Franz Theurl nicht auf die Wanderer vergessen: „Die Wanderwege werden wir so weit wie möglich bikefrei halten, um unsere Zielgruppe Nummer eins nicht zu verärgern.“ Zimmermann will die bestehende Infrastruktur besser nutzen: „Es geht nicht darum, immer mehr im großen Stil zu bauen.“

Sanierung des Drauradweges abgeschlossen

Auch die Sanierung des Drauradweges im Gemeindegebiet von Anras und Assling ist nach den Hochwasserschäden von 2018 abgeschlossen. Im Zuge einer Wegverlegung an das linke Ufer wurden neue Brücken über die Drau, den Margarethenbach, den Marwiesenbach und den Orgelbach errichtet. Josef Geisler eröffnete heute gemeinsam mit mehreren Gemeindevertretern und Mitgliedern des Vereines „Radwege Osttirol“ die neue Streckenführung.
Eine der neuen Brücken, die entlang des in Mitleidenschaft gezogenen Drauradweges zwischen Anras und Assling errichtet wurden. Foto: TVBO
Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

5 Postings

Kritisch5
vor 4 Jahren

@ Steuerzahler: ich habe noch keinen Mountainbiker mit Klingel gesehen, muss grad echt lachen.

 
0
3
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
Johann51
vor 4 Jahren

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Wird vor allem die "sportlichen" E-Bier freuen, besonders jene welche ohne Akku nicht einamal bis zum See kommen würden. Leider eine sehr, sehr schlechte Entscheidung für die wirklich die Natur geniesenden Wanderer.... Leider..

 
5
8
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
    hikeandbike
    vor 4 Jahren

    ich verstehe den extremen Aufriss nicht weichen manche Leute unter anderen sehr viel der "Wanderer" machen wegen den "verhassten" Biker es wird wohl bitte genug Platz für uns alle sein?

     
    0
    1
    Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
isnitwahr
vor 4 Jahren

Frage: darf man da aber schon trotzdem noch auf dem Fahrweg zur Karlsbader gehen? es gibt doch einige Leute die den Wanderweg nicht gehen können oder wollen. Und noch eine Bitte an die Biker: bitte bleibt auf euren Wegen, es kommen einem inzwischen schon auf allen Steigen Biker entgegen und ich selber hatte schon einige richtig brenzlige Situationen mitten im Wald, die echt gefährlich waren. so wie wir Wanderer auf den Biketrails nichts zu suchen haben, meidet bitte auch die reinen Wander- und Spazierwege. Ganz besonders schlimm ist es kurz vorm und nach dem Dolomitenmann. Danke schon im Voraus für euer Verständnis!

 
1
20
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
    steuerzahler
    vor 4 Jahren

    Leider sehe ich da ein erhebliches Konfliktpotential, vor allem verursacht durch einige wenige Radfahrer, die glauben, alle Wege gehören selbstverständlich Ihnen. Wenn man sich als Fußgänger auf Gehwegen bewegt, wird versucht mit der Glocke den Weg freizumachen. Und wenn man nicht schnell genug zur Seite springt, wird man angepöbelt. Erst recht auf Waldwegen und Wanderstrecken. Diese Radfahrer wollen alle Rechte, nur selbst beachten Sie kein einziges. Wohlgemerkt, nicht alle verhalten sich so. Die wenigen, die sich selbstherrlich über alles hinwegsetzen, erzeugen aber ein sehr schlechtes Bild und sind für einen Großteil der Unfälle beteiligt, in die auch andere unbeteiligte Personen verwickelt werden.

     
    2
    4
    Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
Ein Posting verfassen

Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren