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Familiencluster bereiten Osttiroler Gemeinden Sorgen

PCR-Tests in fünf Kommunen. Die Ursache orten die Bürgermeister im privaten Bereich.

Weil die Infektionszahlen in fünf Osttiroler Gemeinden nach Ansicht des Landes zu hoch sind, wird nun reagiert. Am kommenden Wochenende ist die Bevölkerung in Matrei, Kals, Nußdorf-Debant, Oberlienz und St. Johann im Walde aufgerufen, sich vorsorglich einem kostenlosen PCR-Test zu unterziehen. „Wir hatten seit Oktober über 200 Infizierte, jetzt sind wir mit den Zahlen wieder weiter unten“, erzählt der Bürgermeister von Nußdorf-Debant, Andreas Pfurner. Erika Rogl leitet die Geschicke in Kals und ist „sehr erschrocken, als die Infektionszahlen in unserer Gemeinde so rapide angestiegen sind. Bisher waren wir in dieser Statistik glücklicherweise unterdurchschnittlich. Wir hatten im Dorf deshalb keine Durchseuchung. Es ist wichtig, nun sofort zu testen.“
Auch in Kals stiegen die Infektionszahlen zuletzt rasant an. Für Bürgermeisterin Erika Rogl ist es wichtig, „nun sofort zu testen“. Foto: Brunner Images
Eine größere Durchseuchung habe es in Anbetracht der Gemeindegröße in St. Johann im Walde gegeben, wie Bürgermeister Franz Gollner erklärt: „Mittlerweile sind die Zahlen aber rückläufig.“ Auch in Matrei sinken die Zahlen, berichtet Bürgermeister Andreas Köll: „Wir haben uns das angesehen, die Zahlen sinken bereits relativ stark. Aktuell sind etwa 0,5 Prozent der Bürger positiv – das ist angesichts der Gemeindegröße nicht besorgniserregend. Uns ist wichtig, dass sich am Wochenende viele Leute testen lassen – und das nicht nur, damit sie am Montag zum Frisör dürfen.“ Auf die Frage, woher die hohen Infektionszahlen in ihren Gemeinden kommen, antworten die Bürgermeister unisono: „Aus den Familien.“ In Nußdorf-Debant gebe es laut Pfurner immer wieder Familiencluster. Selbes Bild in Oberlienz, wo der Bürgermeister seit kurzem Markus Stotter heißt. „Auch bei uns stammen viele der Infektionen aus dem privaten Bereich. Familien teilen sich beispielsweise die Pflege von Elternteilen. Es gibt auch eine gewisse Maßnahmen-Müdigkeit, die sicher eine Rolle spielt“, erklärt Erika Rogl. Private Feiern – in erster Linie an Silvester – trieben laut Köll in Matrei die Zahlen nach oben: „Ich bin deshalb für eine gesicherte und geordnete Öffnung der Gastronomie, um die jungen Leute nicht in illegale Partys zu drängen, wo es keine Kontrolle gibt.“
Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

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Am Wochenende PCR-Tests in fünf Osttiroler Gemeinden

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16 Postings

leniiii
vor 3 Jahren

@isnitwahr: bin auch nicht gegen ein geordnetes Öffnen der Gastronomie, überhaupt nicht. Ich denke auch, dass dies nicht allzuviel zu einem massiven Anstieg der Infektionen führen wird. Aber ich glaube eben nicht, dass man damit illegale Partys und Saufgelage verhindern kann...

 
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so ist es vielleicht
vor 3 Jahren

Also wenn man hört, dass auf gewissen (Ski)hütten sogar in den Hütten Alkohol ausgeschenkt oder zur Verfügung gestellt wird und sogar a bisserl ausgekocht wird, dann wundert mich nichts mehr. Aber die Menschen sind müde, alles was zu lange andauert, wird "Normal" und man passt nimmer so auf, auch verständlich. @leniiii: Sind Sie im Krankenwesen tätig?

 
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    leniiii
    vor 3 Jahren

    13 Jahre Sanitäter/in... momentan außer Dienst👍. Warum die Frage?

     
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      so ist es vielleicht
      vor 3 Jahren

      Sie wirken kompetent und vom Fach. 👍🏻

       
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Kilian1990
vor 3 Jahren

leniiii ja ich weiß, die Lage ist ernst. Zum ersten Mal sind wir mit einer Pandemie konfrontiert. Alle sind überfordert. Der normale Bürger genauso wie die Wissenschaftler und Politiker. Aber sollen wir deswegen aufhören, uns am Leben zu erfreuen? Ich weiß, es zählt nur mehr die Sicherheit und die Politiker und Wissenschaftler haben mit Corona DAS Thema, um sich zu profilieren. Aber darf es deswegen keinen Spaß mehr geben? Sie scheinen mir jedenfalls eine besonders erfolgreiche Spaßbremse zu sein.

 
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    leniiii
    vor 3 Jahren

    Wenn sie mit Spaß Sauftouren meinen, ja, dann bin ich eine Spaßbremse. Ob Corona das Thema ist um sich zu profilieren? Sehr fragwürdig...

     
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      isnitwahr
      vor 3 Jahren

      Leniiii im Prinzip bin ich schon ei Ihnen, aber es treffen sich eben Viele auf ein Feierabendglaserl dann halt untereinander, einmal bei dem und einmal beim anderen (m/w). Ich habe echt bisher alles mitgetragen, ob damit einverstanden oder nicht, das werde ich auch weiterhin, aber da bin ich schon bei Dr. Köll, dass es besser wäre, die Gastronomie eingeschränkt und unter Kontrolle zu öffnen, als alles mehr oder weniger illegal dulden zu müssen. Und die diversen Saufgelage werden wir nie und nimmer verhindern, auch nicht nach Corona - da gibts dann eben wieder die schweren Unfälle, die uns darauf aufmerksam machen.

       
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Edi1913
vor 3 Jahren

warum ist der AK eigentlich bei seiner Partei dermaßen in Ungnade gefallen? Passt doch eh genau hinein, schlechter als der Tilg hätte er es jedenfalls auch nicht machen können.

 
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Markus aus den Hohen Tauern
vor 3 Jahren

Wohl nicht sehr weise Entscheidung, einfach einmal aufgrund hoher Zahlen an einem Tag fünf Gemeinden herauszupicken. Heute hat z. B. Assling 22 Positive und damit eine wohl bedeutend höhere Inzidenz als Matrei oder Nußdorf-Debant.

 
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    leniiii
    vor 3 Jahren

    In Assling sind die Fälle nachvollziehbar - das Contact-Tracing funktioniert, die Quarantäne somit möglich gemacht. Ich glaube, dass das Contact-Tracing überhaupt das größte Problem darstellt. Kontakte werden nicht angegeben - könnte ja aufkommen, dass man Party mit so und so vielen Menschen gefeiert hat. Und das ist natürlich strafbar in Lockdownzeiten und die Strafen nicht billig. Also besser den Mund halten, das Virus schön weiter grasieren lassen - "Ist ja eh nur eine Grippe".

     
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      Markus aus den Hohen Tauern
      vor 3 Jahren

      Aso in Assling funktioniert das Contact Tracing und deshalb sind die Fälle nicht so schlimm. Aber in den anderen Gemeinden muss man sich das genau anschauen. Sie scheinen ja ganz genau informiert zu sein. Wohl eine Amtsträgerin 🤔

       
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      bobbilein
      vor 3 Jahren

      achso, dann ist ja alles gut.

       
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      leniiii
      vor 3 Jahren

      @ marcus.... die Fälle sind genauso schlimm. Aber eben leichter eingrenzbar! Und nein, keine Amtsträgerin, trotzdem gut informiert😜

       
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      cheerio
      vor 3 Jahren

      Also das Contact Tracing ist etwas was überhaupt nicht funktioniert! Ich war selbst betroffen - kein Mensch fragt nach woher, wer noch, K1 K2 Kontakte etc. Die sind heillos überfordert. Vielleicht ist auch das ein Grund der hohen Zahlen in Osttirol?

       
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Gamsbock
vor 3 Jahren

Bisher waren wir in der Statistik glücklicherweise unterdurchschnittlich. Wir hatten im Dorf deshalb keine Durchseuchung. Na jetzt gut oder schlecht Frau Rogl??? Hauptsache es gibt die Lösung mit den Tests. Damit ist wenigstens ein Schritt gesetzt von den Verantwortlichen. Mutige Aussage von Herrn Köll zur gesicherten Öffnung der Gastronomie. Dafür eindeutig 👍👍👍

 
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    leniiii
    vor 3 Jahren

    Gesicherte Öffnung der Gastronomie? Das würde aber viele Maßnahmen voraussetzen. Und genau diese Maßnahmen boykottieren doch wieder den Spaßfaktor. Jene, die gerne beim Essen gemütlich zusammensitzen und sich unterhalten, sind bestimmt nicht jene, die jetzt trotz Lockdown Partys feiern. Das sind die Discobesucher, das sind die, die so richtig einen draufhauen wollen, da muss die Post abgehen.... Glauben Sie mir, diese nicht erlaubten Partys werden weiterhin stattfinden. Diese Menschen sind nicht zufrieden mit einem gemütlichen Restaurantbesuch.

     
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