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Nehammer baut sein Team um: Totschnig wird Minister

Der Osttiroler folgt auf Köstinger. Florian Tursky verantwortet Digitalisierung. Kocher aufgewertet.

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) nützt die Rücktritte von Margarete Schramböck (Wirtschaft) und Elisabeth Köstinger (Landwirtschaft) für einen größeren Umbau in der Regierung. Arbeitsminister Martin Kocher überträgt er die Wirtschaft - und er holt sich drei Neue ins Team: Bauernbunddirektor Norbert Totschnig, ein Osttiroler, wird – wie bereits vermutet wurde – neuer Landwirtschaftsminister. Das Wirtschaftsressort wird eingespart, dafür gibt es zwei neue Staatssekretäre, so Nehammer am Dienstag vor Journalisten. Die bisher von Schramböck wahrgenommenen Digitalisierungskompetenzen wandern ins Finanzministerium zurück. Dort bekommt Minister Magnus Brunner (ÖVP) dafür einen Staatssekretär - Florian Tursky, bisher Büroleiter des Tiroler Landeshauptmanns Günther Platter. Die Tourismusagenden werden vom Landwirtschafts- in das neue große Arbeits- und Wirtschaftsministerium übertragen. Dort wird dafür als neue Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler, bisher Obfrau des Fachverbandes Hotellerie, zuständig sein. Mehr Arbeit bekommt die schon mit Nehammers Antritt im Kanzleramt installierte Jugend-Staatssekretärin Claudia Plakolm: Sie wird sich künftig auch um die Zivildienstagenden kümmern.
Bauernbunddirektor Norbert Totschnig, ein Tristacher, tritt in die Fußstapfen von Elisabeth Köstinger als Landwirtschaftsminister. Foto: Bauernbund
Die Bekanntgabe erfolgte einen Tag nach dem Rücktritt der beiden Ministerinnen, und zwar in der Politischen Akademie, in der auch Vorgänger Sebastian Kurz viele seiner Karrierestationen kommunizierte - allerdings nun vor dem neuen, jetzt schwarz-türkisen Parteilogo. Der Kanzler sprach den beiden "ein großes Danke und meine Anerkennung" aus. Beide hätten viel Einsatz gezeigt und viele Anfeindungen, Häme und Spott erdulden müssen. Er billigte beiden - wie seinem gesamten Team - die selbstbestimmte Entscheidung über den Zeitpunkt ihres Rückzugs zu. Vereinbart sei aber auch gewesen, dass er informiert werde, wenn es soweit sei. Deshalb sei solch eine rasche Umbildung möglich gewesen. Die "Bundesländer- und Teilorganisationslogik" habe man dabei nicht in den Vordergrund gestellt, unterstrich er. Nehammer war voll des Lobs für seine neuen bzw. inhaltlich aufgewerteten Teammitglieder. Totschnig sei ein "großer leidenschaftlicher Kämpfer für die Anliegen der Bäuerinnen und Bauern", aber auch "persönlich ein Freund", Tursky ein "guter Vertrauter", Experte und bewährter Krisenmanager, Kocher ein "absolut erfahrener Experte". Plakolm habe in Fragen der Jugend schon bisher einen wesentlichen Beitrag geleistet und erhalte mit dem Zivildienst nun eine positive thematische Abrundung. Kraus-Winkler sei eine, die die Ängste, Nöte und Zukunftshoffnungen der Tourismusbranche aufnehmen könne. Bereits am Nachmittag werde Bundespräsident Alexander Van der Bellen Gespräche mit den designierten Ministern und Staatssekretären führen, sagte der ÖVP-Chef. Die Angelobung solle dann "zeitnah" erfolgen; ob noch vor dem ÖVP-Parteitag am Samstag in Graz, ließ Nehammer offen. Am Dienstagabend tritt auch der ÖVP-Vorstand zusammen, wiewohl er die Personalauswahl bereits per Umlaufbeschluss akzeptiert hat - eigentlich wäre dies gar nicht notwendig gewesen, denn seit Sebastian Kurz' Statutenreform hat der ÖVP-Chef hier große Freiheiten. Nötig für die Kompetenzverschiebungen ist eine Änderung des Bundesministeriengesetzes - also die Zustimmung des Grünen Regierungspartners. Mit diesen sei man in einer "wirklich guten, vertrauensvollen Zusammenarbeit", so Nehammer. Der Koalitionspartner sei daher vollinhaltlich informiert gewesen.

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Wird Norbert Totschnig neuer Landwirtschaftsminister?

Der gebürtige Tristacher ist Bauernbund-Direktor und wird als Favorit gehandelt.

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6 Postings

Kaffeesud
vor 2 Jahren

Jetzt fehlt noch daß sich Alice Schwarzer einmischt

 
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hunter
vor 2 Jahren

ein "Osttiroler" in der Bundesregierung ... find ich großartig ... viel Erfolg

 
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spitzeFeder
vor 2 Jahren

Der Staat wird von einem Kanzler regiert, der nie als Spitzenkandidat gewählt wurde. Die Partei, welche innerhalb weniger Monate nun schon den dritten Kanzler stellt, kam durch - freundlich formuliert - hinterfragenswerte Wahlkämpfe an die Macht. Minister kommen und gehen. Die Agenden von Ministerien werden neu verteilt, als ob das ein "Hütchen-Hüpf" Spiel wäre. Nein, nicht Ungarn. Es handelt sich um Österreich.

 
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    hoerzuOT
    vor 2 Jahren

    100% Ihrer Meinung.

     
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blaubaer
vor 2 Jahren

er kommt aus einer fleißigen Bauernfamilie, alles Gute!

 
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    bergfex
    vor 2 Jahren

    Und das hat mit Politik zu tun ? Wir sehen es ja wenn sie oben sind. Da schaffen andere an.

     
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