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Transit: Tirol, Südtirol und Bayern fordern Korridormaut

Ein gemeinsames Schreiben an Ursula von der Leyen soll Druck auf die EU-Kommission machen.

Tirol, Südtirol und Bayern machen in Sachen Transit nun auch schwarz auf weiß gemeinsam Druck für die Korridormaut, der Einführung von höheren Lkw-Mauten auf der Brennerstrecke. Tirols LH Günther Platter (ÖVP), Südtirols LH Arno Kompatscher (SVP) sowie Bayerns Europaministerin Melanie Huml (CSU) schickten ein Schreiben an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sowie die Verkehrsminister von Österreich, Italien und Deutschland, in dem sie sich dafür aussprachen. Dies berichtete die "Tiroler Tageszeitung". Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) habe davor grünes Licht gegeben. Söder hatte sich bereits Anfang des Jahres für eine höhere Lkw-Maut auf der Strecke von München bis Verona ausgesprochen. In dem Brief fordern die Länder - für eine aktive Verlagerungspolitik und der damit verbundenen Erreichung der Klimaziele - eine "verursacherbezogene Bepreisung". "Die Einführung einer Korridormaut auf der Autobahn als wesentlicher Teil einer einheitlichen Verkehrspolitik entlang der Brennerroute ist dazu unumgänglich. Wir fordern daher die Ministerien auf, die Schritte hin zu einer einheitlichen Straßenmaut auf der Brennerroute schnellstmöglich einzuleiten", wurden Platter, Kompatscher und Huml zitiert. Die Brennerroute als "Flaschenhals" des ScanMed-Korridors sei "im alpenquerenden Vergleich 'Alpentransversalen' der am stärksten belastete Korridor." "Aufgrund der massiven Belastung für Mensch, Natur, aber auch der bestehenden Straßeninfrastruktur selbst, dürfe jedoch nicht auf die Inbetriebnahme des Brennerbasistunnels im Jahr 2032 und seiner Zulaufstrecken gewartet werden", betonten die Politiker.
Arno Kompatscher will eine Umweltmaut, Bepreisung der Lkw-Frequenzen und ein Slot-System um den Brenner-Transit zu bremsen. Foto: salto/Ivo Corrac
Kompatscher mahnte indes direkte Gespräche der drei Staaten über eine langfristige Verkehrsbeschränkung auf der Brennerachse ein. Es würde nämlich nicht ausreichen, wenn nur die Maut erhöht werde, so Kompatscher gegenüber der "TT". Der Südtiroler Landeshauptmann brachte erneut ein kombiniertes Modell von Umweltmaut, Bepreisung der Lkw-Frequenzen - wer mehr fährt, zahlt auch mehr - sowie Buchbarkeit (Slot-System) ins Spiel. Das Konzept einer "digitalisierten Brennerautobahn" hatte Kompatscher bereits Anfang des Jahres im APA-Interview aufs Tapet gebracht. Unterstützung zur Einführung einer Korridormaut kam erwartungsgemäß von den Tiroler Grünen. Verkehrssprecher Michael Mingler wertete "kleine Schritte" positiv, mahnte aber, dass "Appelle und gemeinsam verfasste Briefe" nicht darüber hinwegtäuschen dürften, "wie geduldig Papier ist". Man dürfe sich "nach Jahren des Vertröstens und Verzögerns" nicht mehr darauf verlassen, dass "die Korridormaut je das Licht der Welt erblicken" werde. "Wir müssen vielmehr selbst das Heft in die Hand nehmen", so Mingler. Er sah in "permanenten und lückenlosen Lkw-Kontrollen" das "Mittel der Wahl, um die Transitroute unattraktiv zu machen". Dafür würden jedoch 100 zusätzliche Polizistinnen und Polizisten benötigt. Tirols FPÖ-Obmann Markus Abwerzger nannte eine mögliche Maut-Anhebung indes "kein Patentrezept". "Die Korridormaut oder eine eventuelle Aufgabe des Dieselprivilegs werden wenig bewirken. Wohin soll der Transit denn auch ausweichen", meinte Abwerzger in einer Aussendung und forderte Gesamtrezepte ein. Gleichzeitig griff der sich im Landtagswahlkampf befindliche FPÖ-Chef die Grünen scharf an. Deren "permanente Forderung nach einer allgemeinen Temporeduktion auf Autobahnen " sei "ein Irrsinn".

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8 Postings

TOHUWAWOHU
vor 2 Jahren

Ich verstehe nicht, daß vor den Wahlen alles leicht zu sein scheint, wie weniger Verkehr, billige Wohnungen, Klimaschutz und Ende der Teuerung. Nach den Wahlen ist es entweder nicht machbar oder man hört von diesen Themen gar nichts mehr. Die Wähler glauben diesen leeren Versprechungen immer wieder

 
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Osttirol
vor 2 Jahren

Ich sage bevor der Brennerbasistunel nicht fertig ist braucht man nicht über höhere Maut nachdenken. Deutschland gehörte eigentlich verklagt ,weil Die Zulauf Strecken zum Brennerbasistunel , noch nicht ferig geplant sind, und der Bau auf gar keiner Weise erolgt ist bis Heute. Hier steht Bayern auf der Brennse. Der LKW Verkehr gehört auf die Schiene, aber wenn wir die Maut erhöhen, zahlt das der Endkunde und nicht die Firmen weil alles noch teuer wird als es, jetzt schon kostet. Das sollte klar sein finde ich. Man sollte das alles bedenken. Besser wäre es wenn man dem LKW auf Alternative Antriebe umstellen tut. Wie Wasserstoff oder Batterie Electricische Fahrzeuge ,dann hat man zumindest, das Co2 weg vom Verkehr. So einfach ist das. Auch sollten wir anfangen alle, Teile für die E Mobilität nicht in China zu bauen lasern, sondern alles in der EU zu erzeugen, das finde ich wäre besser

 
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Osttirol
vor 2 Jahren

Bevor der Brennerbasistunel nicht fertig ist, mit den Zulauf Strecken in Deutschland und Italien, braucht man gar keine, Maut Erhöhung machen auf der Brenner Autobahn. Vorher gibt es keine Alternative zur Autobahn.

 
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    thohai
    vor 2 Jahren

    Alternativen gäbe es sehr wohl, wenn auch nicht in Tirol! Unter anderem wegen der geringen Mautgebbühren und dem über Jahre deutlich günstigerem Treibstoff auf der Brenner-Route fahren trotz Umwegen mehr Transit LKWs über den Brenner, als über die 4 Schweizer Alpenübergänge insgesamt.

    Zitat aus dem Schlussbericht der im Auftrag des LAndes Tirol erstellten Studie "Routenwahl im Alpen querenden Straßengüterverkehr" (Seite 19 unten): "Bei rechnerischer Verlagerung der Umwegfahrten >60 km auf die beste (streckenkürzeste) Alternative, ergäbe sich eine Reduktion von 743.000 Lkw/Jahr (-28%) am Brenner ..."

    Aus derselben Studie (GRafik Seite 59 oben) geht hervor, dass im JAhr 2019 nur bei knapp 40% der LKW-Fahreten über den Brenner tatsächlich die kürzeste Wegstrecke gewählt wurde ...

    Link zur Studie: https://www.tirol.gv.at/fileadmin/themen/verkehr/verkehrsdatenerfassung/Studie_ROUTENWAHL_IM_ALPENQUERENDEN_STRASSENGUETERVERKEHR_2019.pdf

     
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steuerzahler
vor 2 Jahren

Der BBT sollte bis Bayern durchgebaut werden. Dazu müssten die Bayern aber erst mal munter werden. Es gibt nur Planungen für Zulaufstrecken nach Innsbruck und das ist keine Lösung, sondern nur ein Verlagern der Belastung von der Strasse auf die oberflächige Schiene.

 
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alpenelvis76
vor 2 Jahren

Da diese Strecke eh schon bemautet ist, wird das nur eine Mauterhöhung werden. Dass spült mehr Geld in die Landeskassen, für den Endverbraucher wird als noch teurer, und der Umwelt nützt es eher nichts.

 
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    thohai
    vor 2 Jahren

    Eine (kräftige) Erhöhung der Maut auf der Brenner-Achse ist eine langjährige Forderung. Sie würde den in Kombination mit den über lange Jshre deutlich günstigeren Dieselpreisen in Österreich (Dieselprivileg) günstigeren Fahrpreis durch Tirol ausgleichen und dafür sorgen, dass die Schweizer Alpenübergänge als kürzeste (aber derzeit spürbar teurere) Route öfter genutzt werden.

    Dass die höhere Maut in Ö an die Asfinag fließen würde und nicht an das Land, wäre für die Spediteure, denen die verlängerten Fahrzeiten wegen der vielen schlecht entlohnten Arbeitskräfte aus östlichen Ländern viel billiger kommen als die höhere Maut in der Schweiz, ist dabei unerheblich...

     
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wolf_C
vor 2 Jahren

... gescheiter wäre die AutoAutobahn verfallen zu lassen, diese Chance kommt so schnell nimma ...

 
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