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Christian Riepler (links) und Peter Ponholzer im Dolomitenstadt-Podcaststudio. Foto: Dolomitenstadt/Wagner

Christian Riepler (links) und Peter Ponholzer im Dolomitenstadt-Podcaststudio. Foto: Dolomitenstadt/Wagner

„Gib mir Kraft!“ Porträt eines Bergmenschen

Christian Riepler hat einen Film mit und über Peter Ponholzer gedreht. Es ist die Geschichte einer Rückkehr.

Seit 1986 findet im November in Graz das Mountainfilm Festival statt. Waren es früher ausschließlich Berg- und Abenteuerfilme, die gezeigt wurden, so sind es nun auch vermehrt Beiträge zu Umwelt und Menschen und Kulturen, die eng mit der Natur verbunden sind. Ein Film, der 2021 auf dem Festivalprogramm stand, aber pandemiebedingt nicht gezeigt werden konnte, kam aus Osttirol. 

"Gib mir Kraft" ist ein Film über den Kalser Bergführer Peter Ponholzer und seinen Weg zurück. Und zwar nicht zurück vom Berg, sondern zurück zum Berg. Nach 35 Jahren, in denen er nicht nur Bergführer, sondern auch Obmann der Kalser Bergführer und sogar zwölf Jahre lang Präsident der Bergführer in Österreich war, erlitt Peter Ponholzer 2013 mit 56 Jahren einen Schlaganfall und saß nach Komplikationen bei einer Operation halbseitig gelähmt im Rollstuhl.

Für ihn stand aber schon im Krankenhaus fest, dass er an den nächsten Weihnachten wieder ohne Rollstuhl zuhause, im Frühjahr auf den Langlaufskiern und im Sommer wieder auf seinem Kraftberg, dem Großglockner, sein wollte. Die ersten beiden Ziele erreichte er trotz allen gegenteiligen Prognosen der Ärzte tatsächlich. Das Ziel, wieder bis zu jenem Gipfelkreuz zu kommen, neben dem er geschätzt an die 400 Male schon gestanden war, erwies sich allerdings als schwieriger als von ihm angenommen. Doch aufgegeben hat er nicht.

Diesen Weg zurück dokumentierte sein ehemaliger Schüler, der junge Kalser Bergführer Christian Riepler, der sein zweites Hobby, das Fotografieren und Filmen, inzwischen ebenfalls zu seinem Beruf machte. Die beiden verbindet neben der gemeinsamen Leidenschaft für das Bergsteigen und das Leben in der Natur, auch eine tiefe Freundschaft.

Für ihr gemeinsames Projekt reisten sie zu Kraftplätzen in Bulgarien oder Norwegen und verbrachten Zeit mit Wegbegleitern und Freunden von Peter Ponholzer, wie Walter Mair, Heinz Istenich oder Irmgard Wibmer. Somit wurde es ein Film, der nicht nur die Schönheit der Natur an besonderen Orten zeigt, sondern auch Menschen, die diese genauso wie Peter Ponholzer schätzen und eine tiefe Verbundenheit und Spiritualität durch sie und in ihr empfinden. Vor allem ist es aber die Geschichte eines beeindruckend starken Mannes, der mit seinem Schicksal nicht hadert, sondern es mit den Worten "Es ist, wie es ist und es ist gut so" annimmt. Woher die dafür notwendige Kraft kommt, erzählen Peter Ponholzer und Christian Riepler im Podcast.

Der Film wurde ausschließlich mit Eigenmitteln finanziert und kann für eine Woche gratis auf der Website von Christian Riepler angesehen werden.


Der Dolomitenstadt Podcast ist ein akustisches Magazin, das die Redaktion von dolomitenstadt.at in Lienz zusammenstellt. Das Themenspektrum ist breit und beschränkt sich nicht nur auf die Region. Wir stellen spannende Projekte vor, widmen uns den Künsten und der Kunst des Lebens, schauen in Kochtöpfe und über den Tellerrand, greifen heiße Eisen an und diskutieren die Themen unserer Zeit mit Menschen, die etwas zu sagen haben. Zu finden auch bei Apple Podcasts und Google Podcasts.

Silvia Ebner ist eine Erzählerin mit Leib und Seele. Ihr erstes Buch „Vom Sterben. Und Leben“ erschien im Sommer 2018 im Dolomitenstadt-Verlag und wurde gleich zum Bestseller. Die Sprachlehrerin arbeitet auch als Journalistin, Theaterautorin und Podcasterin.

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4 Postings

mathilde1711
vor einem Jahr

Super Film! Gratulation 👌👍⛰🥰 Danke

 
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kenia
vor einem Jahr

Sehr guter Film...schade ,dass man diesen Film nur eine Woche sehen kann...grad in dieser hektischen Zeit würde dieser Film die Gesellschaft nachdenklich stimmen... ich bin fasziniert über diese Hilfsbereitschaft aller Beteiligten besonders seiner Familie...dazu gehört auch die richtige Frau um sowas zu ermöglichen ....Respekt!

 
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bluemchen
vor einem Jahr

Ein wundervoller Film mit vielen Wundern und grosser Stärke! Vielen Dank für diesen tollen Film!!!!!

 
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isnitwahr
vor einem Jahr

Vielen Dank, das hier stimmt mich sehr nachdenklich. Wir sollten, nein wir müssen!, uns wieder auf das eigentlich Wichtige besinnen, wir müssen endlich aufhören alles zu bekriteln und abzuwerten, das ist es nicht, worum es geht. Wir müssen wieder Kraft aus Positivem und nicht aus Negativem schöpfen. Herr Ponho!zer, ich kenne Sie nicht persönlich, wohl aber 2 ihrer Brüder und der absolute Wille scheint bei euch ja in den Genen zu sein. Ich wünsche Ihnen, dass Sie dieser absolute Wille weiterhin antreibt und mir, dass ich mich immer daran erinnere, wenns bei mir einmal nicht gut läuft.

 
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