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Neue Taskforce nimmt Energiemärkte ins Visier

E-Control und Bundeswettbewerbs­behörde starten engmaschiges Monitoring für mehr Transparenz.

Die Strom- und Gasmärkte kommen nicht zur Ruhe. Seit Ende 2021 kommt es zu massiven Preissteigerungen, die mittlerweile die Konsument:innen erreicht haben. Weil seit einigen Wochen die Strom- und Gaspreise auf den Großhandelsmärkten aber wieder deutlich sinken, nimmt die Anzahl der Beschwerden bei der E-Control und auch bei der Bundeswettbewerbsbehörde weiter zu. Vor allem die großen Preisunterschiede zwischen Alt- und Neukundenverträgen und das unterschiedliche Angebotsverhalten vieler Lieferanten sorgt für Unmut in der Bevölkerung.

„Die Konsument:innen haben am Strom- und Gasmarkt völlig den Überblick verloren. Die Preise am Großhandelsmarkt sinken derzeit zwar wieder, naturgemäß kommen diese Preisrückgänge aber erst mit Verzögerung bei den Endkund:innen an“, betont Generaldirektorin Natalie Harsdorf-Borsch. Gleichzeitig werden jedoch Teilbetragsvorschreibungen zum Teil massiv erhöht, „obwohl die Stromkostenbremse hier unbedingt mit einbezogen werden sollte. Nötig ist Transparenz, welche Preise wann weitergegeben werden, um das Vertrauen in den Markt wiederherzustellen.“

Die E-Control richtet deshalb gemeinsam mit der Bundeswettbewerbsbehörde eine Taskforce ein, die die Situation auf den Energiemärkten untersuchen und das Verhalten der Energieunternehmen beobachten soll. „Ein engmaschiges Monitoring soll zu mehr Transparenz führen“, betont der Vorstand der E-Control, Wolfgang Urbantschitsch.

Die Taskforce wird ihre Tätigkeit insbesondere auf die Entwicklungen der Strom- und Gaspreise sowie in weiterer Folge auf das Zusammenwirken der Großhandelspreise und Endkundenpreise fokussieren. Auch vertragliche Differenzierungen der Anbieter, Angebotsstrategien und allfällige Hinweise auf Kartellierung oder Marktmachtmissbrauch werden unter die Lupe genommen. Erste Erkenntnisse sollen im zweiten Quartal 2023 präsentiert werden. Das Monitoring der Taskforce soll bis Mitte 2024 dauern. Bis dahin ist auch die Strompreisbremse in Kraft.

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2 Postings

miraculix
vor einem Jahr

Ein Wort in dem Artikel scheint mit besonders wichtig: Transparenz. Wenn die nicht bald zur Anwendung kommt, und den Menschen erklärt wird, warum Änderungen bei den Marktpreisen immer erst mit Verzögerung auf die Endkundenpreise durchschlagen, dann wird die Unzufriedenheit steigen und das Vertrauen in die Politik weiter sinken ...

Und wenn die Taskforce schon einmal bei der Arbeit ist, soll sie bitte auch gleich übverprüfen und erklären, warum der österreichische Strompreisindex über die Börsenpreise gebildet wird und nicht über die tatsächlichen Gestehungskosten der Energielieferanten. Der Börsenpreis ist nämlich für die meisten Energieanbieter eine großteils theoretische Größe. Wie theoretisch sie ist, hängt von der Herkunft des an die Kund*innen gelieferten Stroms ab. Wie viel davon stammt aus Eigenproduktion, wie viel von der Börse.

 
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    steuerzahler
    vor einem Jahr

    Hier geht es nur ums Abkassieren. Ein richtiger Strompreis wäre vielleicht ein wenig höher als vor dem Beginn der Preistreiberei. Die Stromerzeuger rühmen sich ja alle mit dem hohen Anteil an Wasserkraft, Wind und PV. Da ist erst mal nichts teurer geworden. Aber von den Grünen hört man nur, der Energiepreis sei noch zu niedrig. Als Gipfel der Verhöhnung die Aussage Geweslers, die Wärmepumpenheizer sollen froh sein, denn sie haben ja eine so tolle umweltfreundliche Heizung.

     
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