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Seit mittlerweile drei Jahren liegt das ehemalige Molkerei-Gelände brach. Foto: Dolomitenstadt/Wagner

Seit mittlerweile drei Jahren liegt das ehemalige Molkerei-Gelände brach. Foto: Dolomitenstadt/Wagner

GHS-Grundstück wird Lagerplatz für Iselverbauung

Interimslösung mit der Stadt Lienz, weil der geplante Wohnkomplex erst in einigen Jahren realisiert wird.

Vor ziemlich genau drei Jahren wurde in Lienz die ehemalige Molkerei in der Fanny-Wibmer-Pedit-Straße dem Erdboden gleichgemacht. Der Siedlerbund GHS hatte das Areal zuvor um kolportierte 2,7 Millionen Euro von der Berglandmilch gekauft. Im Tauziehen um das Filetgrundstück an der Isel stach der Wohnbauträger unter Ex-Vorstand Josef Altenweisl den Mitbewerber OSG aus.

Nach dem spektakulären Deal und dem Abriss der alten Molkerei wurde es auf dem rund 7.000 Quadratmeter großen Grundstück ruhig. In „einigen Jahren“ sollte hier ein Wohnkomplex entstehen, gab die GHS damals bekannt. Bis zum Spatenstich fließt aber noch viel Gletscherwasser die Isel hinunter.

„Das Projekt kommt. Es wird aber noch ein paar Jahre dauern, weil wir das Vorhaben noch genau konzipieren müssen. Derzeit sind leider keine genaueren Aussagen möglich“, so die vage Wasserstandsmeldung des kaufmännischen GHS-Vorstandes Martin Mimm.

Unterstützt wird er seit Anfang des Monats von einem neuen Vorstandskollegen. Nach einem Auswahlverfahren haben die Verantwortlichen Dietmar Waldeck mit den technischen Agenden betraut. „Die GHS wird künftig noch mehr Augenmerk auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz legen“, so Waldeck, der hohen Wohnkomfort bei gleichzeitig sparsamen Betriebskosten forcieren will.

Die neue GHS-Doppelspitze: Dietmar Waldeck (links) und Martin Mimm. Foto: GHS/Berger

Was aber wird in der Zwischenzeit aus dem ehemaligen Molkerei-Grundstück? Spekuliert wurde zuletzt über einen Parkplatz. Tatsächlich fungiert das brachliegende Areal vorübergehend als „Abstellplatz“, wie Mimm erklärt: „Im Zuge der Hochwasserverbauung der Isel stellen wir der Stadt den Grund als Lagerfläche zur Verfügung.“

Ab Herbst fahren bei Niedrigwasser die Bagger auf, um das Flussbett des Gletscherflusses zu vertiefen und eine abgestufte „Wohlfühlzone” im Bereich des Iselkais anzulegen. Rund 80 Prozent der geplanten Verbauungskosten steuert der Bund bei, rund zwei Millionen kalkuliert die Stadt ein. Eine dafür erforderliche Darlehensaufnahme wurde in der Gemeinderatssitzung vom 15. Februar genehmigt. 2025 sollen die Arbeiten abgeschlossen werden, bis dahin will die GHS am neuen Wohnkomplex feilen.

Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

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Video: Lienzer Molkerei wird dem Erdboden gleichgemacht

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Lienz: GHS gewinnt Immobilienkrimi um Molkerei

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8 Postings

TipTop
vor einem Jahr

Wenn man so durch Lienz schländert, dann entdeckt man hunderte Gebäude die gefühlt leer stehen, total vergammelt sind und sich kein Mensch darum kümmert. Natürlich nicht mitten in der Stadt, aber im Bereich Grafenanger, Friedensiedlung usw.

Eigentlich dürfte man von Seiten der Stadtgemeinde gar keine neuen Wohnkomplexe zulassen bevor nicht ansatzweise versucht wird diese alten Gebäude sinnvoll zu verwerten.

 
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    TipTop
    vor einem Jahr

    schlendern sollte es heißen ;-)

     
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    chiller336
    vor einem Jahr

    wer unter dieser stadtführung und einem grossteil der ständig meckernden bevölkerung etwas neues eröffnen will, dem gebührt eine verdienstmedaille. so einer bekommt nur prügel zwischen die beine geworfen, von unterstützung ganz zu schweigen

     
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Damaha
vor einem Jahr

Am 13.02.2020 hie auf 'dolomitenstadt' zu lesen: "...zum einen bietet die GHS das Areal bis zum Baubeginn in einigen Jahren der Stadt als kostenfreien Parkplatz für Einpendler und Besucher an..."

Ab wann darf ich hier jetzt bitte kostenlos parken???

 
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irina
vor einem Jahr

Und wieviel Pacht zahlt die Stadt für diesen Lagerplatz? 'Wir stellen zur Verfügung' klingt so kostengünstig.

 
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Village Pizza
vor einem Jahr

Wenigstens kein wertvoller Ackerboden.

 
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    unholdenbank
    vor einem Jahr

    So einfach ist das nicht. Das war einmal wertvoller Ackerboden. Das waren die Fischwirtfelder und dort sind Getreide, Mais, Kürbisse etc. gewachsen - kann mich gut erinnern. Da hatten dann die Genossen genug Geld und Chuzpe, die Molkerei hinzubauen. Heute meint dann so mancher, dass da nie Ackerboden war. Genauso wird es allen Feldern gehen, die jetzt zubetoniert werden. Da meint man dann auch in 40 Jahren, dass dort immer schon Beton war, was aber nicht stimmt.

     
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      Village Pizza
      vor einem Jahr

      Ich habe nicht gemeint dass das nie Ackerboden war; das weiß ich nämlich nicht. Seit ich mich erinnern kann war dort die Molkerei. Der Segen der späten Geburt sozusagen.

      Es wird dort aber JETZT kein Ackerboden geopfert, und das ist schon einmal besser als bei manchen anderen Beispielen die derzeit lebhaft diskutiert werden.

       
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