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Grünweiße Euphorie, Matreier Krise und Sillianer Stärke

Die Osttiroler Kicker kehren mit unterschiedlichen Ausgangslagen auf den Rasen zurück. Ein Überblick.

Der Schnee schmilzt und mit den ersten Frühlingsboten auf den Wiesen melden sich auch die Osttiroler Fußballer aus der Winterpause zurück. Am kommenden Wochenende starten die Kicker von der Unterliga West bis zur 2. Klasse A in die Frühjahrssaison. Zum Auftakt wartet mit dem Duell Nußdorf-Debant gegen Rapid Lienz ein fußballerischer Leckerbissen auf die Fans.

In der Unterliga West stehen die Osttiroler Vereine vor unterschiedlichen Aufgaben – manche davon sind knifflig, andere bedrohlich. So muss etwa die Union Matrei – wie schon im Vorjahr – in der Rückrunde auf eine Leistungsexplosion hoffen. Der neue Coach und Ex-Nationalspieler Rupert Marko soll das Feuer neu entfachen. Die Iseltaler haben dieses Wochenende spielfrei und können sich eine Woche länger vorbereiten. Im ersten Spiel 2023 geht es vor heimischer Kulisse gegen Tabellenführer Velden. Derzeit liegt Matrei abgeschlagen auf dem vorletzten Tabellenplatz.

Mit einer beachtlichen Siegesserie hat sich im Herbstfinish der FC Dölsach aus dem Tabellenkeller geschossen. Die Truppe von Andreas Wenger schob sich mit zwei Derbysiegen gegen Matrei und Assling sowie einem Auswärtserfolg in Penk auf Rang elf. Sollten die Dölsacher die jüngste Form konserviert haben, darf man sich berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen. Erster Härtetest ist das Auswärtsspiel gegen die formstarke Admira aus Villach.

Hinter den eigenen Erwartungen blieb in der ersten Saisonhälfte der FC-WR Nußdorf-Debant zurück. Nach einem kapitalen Fehlstart musste Harald Panzl den Trainerposten räumen. Der erste Saisonsieg gelang den Debantern erst am elften Spieltag. Der neue Mann an der Seitenlinie, Michael Dold, hat die verunsicherte Mannschaft aber nachhaltig stabilisiert. In den letzten sechs Spielen blieben die Osttiroler ungeschlagen. Um in der Rückrunde noch einmal Boden gut zu machen, müssen die „roten Teufel“ ab dem ersten Spiel hellwach sein.

Jubel in Grünweiß: Rapid Lienz hat unter Günter Tabernig zu alter Stärke gefunden. Foto: ECPA/Huter

Als erste Reifeprüfung wartet mit Rapid Lienz die formstärkste Osttiroler Mannschaft. Im Talboden-Derby wird ein heißer Tanz erwartet. Rapid geht mit breiter Brust in die Partie. Nach dem Trainerwechsel sammelten die Lienzer in den ersten 15 Spielen unter Günter Tabernig 29 Punkte. In der Tabelle liegt Rapid auf Rang vier. Das erste Aufeinandertreffen mit Nußdorf-Debant haben die Grünweißen mit 2:0 für sich entschieden. Mit den Fans im Rücken will der FC-WR Wiedergutmachung betreiben.

Voll im Soll ist neben Rapid auch Thal/Assling. Die Oberländer lauern mit drei Zählern Rückstand hinter den Grünweißen. Entscheidend für das Abschneiden in der Rückrunde wird es sein, die leichte Auswärtsschwäche abzustellen. 17 der 26 Punkte holte das Team von Ibel Alempic vor heimischer Kulisse. Passenderweise beschert der Spielplan den Oberländern nun zwei Spiele auf fremdem Rasen.

Die aktuelle Tabelle der Unterliga West:

Schafft Sillian die Sensation?

Aus Osttiroler Sicht lohnt sich im Frühjahr ein Blick auf die 1. Klasse A umso mehr. Seit Markus Hanser den FC Sillian als Trainer übernommen hat, agieren die Oberländer in bestechender Form. In der Vorsaison stabilisierte Hanser die wankenden Sillianer, in der laufenden Spielzeit spielt die Mannschaft um die Meisterschaft und den Aufstieg in die Unterliga.

Nach 15 Runden liegt Sillian punktgleich mit Lurnfeld an der Tabellenspitze. Schon im ersten Frühjahrsspiel Anfang April könnten sich die Oberländer mit einem Sieg gegen die Verfolger aus Irschen Luft verschaffen. Zum – möglicherweise vorentscheidenden – Spiel um den Titel wird es am 7. Mai in Lurnfeld kommen.

Der FC Sillian spielt eine bärenstarke Saison. Ist die Hanser-Elf bereit für den Aufstieg? Foto: Dolomitenstadt/Wagner

In Lauerstellung befindet sich aber auch die Sportunion Oberlienz. Die von Georg Rohracher trainierte Truppe gilt als schwer zu bespielender Gegner und ist mit nur vier Zählern Rückstand auf die Spitze immer für eine Überraschung gut. Zum Frühjahrsbeginn warten zwei Heimspiele gegen Spittal und Egg.

Die Spielgemeinschaft Virgen spielte bisher eine solide Saison im Mittelfeld. Am 1. April steht um 15.00 Uhr das brisante Osttirol-Duell gegen Ainet an. Die TSU wird mittlerweile von Dominik Hanser trainiert, der im Vorjahr mit Matrei den Klassenerhalt schaffte. Zum Ende der Rückrunde haben die Aineter einige wichtige Punkte gesammelt. Nach dem Heimspiel gegen Virgen müssen die Aufsteiger beim FC Sillian antreten. Zwei Gegner, die wie die TSU selbst nichts zu verschenken haben.

Im Kampf um den Klassenerhalt steckt neben Ainet auch der SV Tristach. Zum Auftakt wartet mit dem SV Egg ein direkter Konkurrent. In der 2. Klasse A mischt die Spielgemeinschaft aus dem Defereggental im Titelrennen mit. Gleich vier Mannschaften teilen sich mit 37 Punkten die Tabellenspitze. Es bleibt spannend.

Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

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