Schubumkehr: Föger relativiert TVBO-Millionenpläne
Vorgehen sei "befremdlich" und erwecke "den Eindruck eines Selbstbedienungsladens".
Er ist in Osttirol nicht immer gern gesehen, der „Mann fürs Grobe“ in der Tourismusabteilung des Landes, Gerhard Föger. Immer wenn die lokalen TVBO-Granden Millionen ins Rollen bringen wollen, ist Föger als Leiter der Aufsichtsbehörde letzte Instanz, die am Ende des Tages die Geldflüsse durchwinken muss. Ohne den Beamten geht gar nichts. Generell spielen Föger und sein direkter Vorgesetzter, Landeshauptmann Günther Platter, ressortzuständig für den Tourismus, gerne das „Good-Guy-Bad-Guy“-Spiel. Natürlich ist der Politiker der „Good Guy“. Und so verwundert es wenig, dass Föger auch diesmal den Part übernimmt, die jüngsten Millionenpläne der Osttiroler Touristiker gegenüber dolomitenstadt.at – vorsichtig ausgedrückt – zu relativieren.
Was sagt der Beamte zur geplanten Erhöhung der Aufenthaltsabgabe von 2.00 Euro auf 2.50 Euro? Hier verweist Föger auf das Prozedere. Zuerst müsse natürlich die Vollversammlung zustimmen. „Bei einem deutlichen Mitgliedervotum begrüßt die Aufsichtsbehörde grundsätzlich Mehreinnahmen, die durch eine Erhöhung zu erzielen wären.“
Aber: Die Entscheidung der Vollversammlung sei nur eine Empfehlung an das Land. Die Erhöhung werde nämlich nicht vom TVBO durchgeführt, sondern müsse vom Land verordnet werden. Und da gebe es einiges zu prüfen. Föger: „Zum TVBO-Beschluss ist rechtlich zwingend ein Anhörungsverfahren bei den Gemeinden durchzuführen und deren Äußerungen sind zu gewichten. Ebenso ist nicht irrelevant, wie sich das Abstimmungsverhältnis innerhalb der drei TVBO-Stimmgruppen darstellt.“ Hier spricht der Beamte einen heiklen Punkt an: „Es sollte nicht der Eindruck entstehen, dass diese weitreichende Maßnahme nur von den stimmenstarken Nichtbeherbergern quasi ‚durchgedrückt‘ wird.“
Dazu muss man wissen, das etwa Heinz Schultz durch seine Betriebe fünf Mandate in der Gruppe 1 besitzt. Sie wiegen jeweils rund 100 Stimmen in der Gruppe 3 auf. Natürlich haben auch die Banken, die Felbertauernstraße AG und die Osttirol Investment GmbH und große Handelsbetriebe ein Gruppe-1-Mandat. Vor diesem Hintergrund kann eine Handvoll „Einser“ mühelos einen ganzen Stadtsaal voll „Dreier“ überstimmen.
Selbst wenn die Zustimmung für eine Erhöhung breit wäre, ist für Föger die Verwendung der Mittel aber „ein zweites Paar Schuhe“. Es sei keinesfalls festgelegt, „dass damit auch in Diskussion befindliche neue Infrastrukturprojekte von nicht geringer Dimension automatisch als abgesegnet gelten können! Im Gegenteil: Ein zu erzielendes Mehraufkommen hat nach den Vorstellungen des Landes prioritär in die Konsolidierung des Verbandshaushaltes sowie in ein verstärktes Marketing zu fließen.“
Auch das ist brisant. Der TVBO versucht derzeit nämlich, ein „Investitionspaket“ auf Schiene zu bringen. Großinvestitionen seien aber nicht pauschal, sondern im Einzelfall gewissenhaft zu prüfen, unterstreicht Föger. „Jedes Projekt unterliegt jeweils der gesonderten aufsichtsbehördlichen Genehmigungspflicht und der Spielraum für derartige Maßnahmen ist dramatisch eng.“ Die Finanzlage des TVBO sei angespannt. Und eine Beurteilung einzelner Finanzierungen sei ohnehin erst möglich, „wenn konkrete, detaillierte Projekte mit gesicherter Gesamtfinanzierung und separaten TVBO-Beschlüssen samt Bedeckung vorliegen, was ganz offenkundig noch gar nicht der Fall ist.“
Föger legt sogar noch nach: „Vielmehr scheint sich der TVBO-Aufsichtsrat wieder dahingehend verstiegen zu haben, bereits umfassende Förderabsichten für Vorhaben zu artikulieren, die noch in keinster Weise beurteilungsfähig definiert sind. Zum Beispiel mehr als vier Millionen Euro für Maßnahmen der Schultz-Gruppe.“ Dies sei für eine Unternehmerorganisation wie den TVBO befremdlich, zeige mangelhafte Prozesskompetenz und erwecke den Eindruck „des TVBO als Selbstbedienungsladen“, richtet Föger den Funktionären des Osttiroler Tourismusverbandes aus.
23 Postings
Beim Vergleich fällt auch auf, dass es Regionen gibt, in denen je Stimmgruppe unterschiedliche Taxen vorgeschrieben werden - das wäre doch auch eine Idee für Osttirol? Bei den eklatanten Unterschieden der Auslastung zwischen den unterschiedlichen Stimmgruppenmitgliedern wäre doch auch eine unterschiedliche Ortstaxe gerechtfertigt, oder?
Da zur Aufenthaltsabgabe immer wieder diverse Zahlen herumgeistern, habe ich mir die Mühe gemacht zu eruieren, was andere Tourismusregionen in Tirol verlangen:
Kitzbühel Euro 1,80; Kufstein Euro 1,60; Hopfgarten/Brix. Euro 1,25; Innsbruck Euro 1,00; Mayrhofen/Zillert; Euro 1,50; Hintertux Euro 1,50; Imst Euro 1,00; Landeck Euro 1,20. Ehrlicherweise muss man auch feststellen, dass es Regionen gibt, die Euro 2,00 und mehr verlangen. Es sind dies meistens die Tourismushochburgen im Oberland wie St. Anton, Ischgl, Sölden, Nauders etc. Wir können uns zwar landschaftlich mit diesen Regionen messen, das touristische Angebot lässt sich allerdings nicht vergleichen.
Da es bekanntlich keine Förderungen des Landes, Bundes und der EU für Bergbahnen mehr geben darf, wird die, vom Obmann jetzt (gesetzlich verpflichtend gem. Par. 9 Tiroler Tourismusgesetz) binnen eines Monats auszuschreibende Vollversammlung zu entscheiden haben, ob sie der Tiroler Landesregierung den erfolgreichen Weg (siehe Kals-Matrei und Obertilliach) auch für Lienz, St. Jakob in Defereggen und SEXTEN-SILLIAN vorschlägt, oder eine weitere Defensivstrategie in Richtung touristischer Schleichtod!
Wer kann es sich leisten, gerade im einzigen Abwanderungsbezirk Tirols direkte Bergbahnen- Investitionen von mindestens 80 Millionen Euro zu gefährden, für welche an einer Hand abzuzählende Privatunternehmer bereit sind, für noch immer 80% selbst aufzukommen bzw. zu haften? Auf das leichtfertige Argument, „die werden das ja trotzdem machen...“, sollte man sich besser nicht verlassen! Bezahlen sollen diese erforderlichen 10% auf Seiten des TVB nicht die Betriebe, sondern die Gäste selbst, in Form von lächerlichen zusätzlichen 50 Cent pro Übernachtung, die ja dann auch erstrangig von einem wesentlich besseren Angebot profitieren!
Mit 2,50 Euro an Aufenthaltsabgabe pro Übernachtung befindet sich Osttirol gerade mal im oberen Mittelfeld erfolgreicher Tourismusdestinationen....Der Tiroler Landesregierung wird sodann die schwierige Aufgabe zukommen, ihrer landesgesetzlichen Verpflichtung aus dem Raumordnungsgesetz zu folgen, in ALLEN Landesteilen für annähernd dieselben Lebensbedingungen der Bevölkerung (also auch in touristischer und wirtschaftlicher Hinsicht) zu sorgen und einer Abwanderung und Entsiedelung von peripheren Bergtälern entgegenzuwirken!
Derart weitreichende Entscheidungen darf man einfach nicht nur Beamten überlassen, die zwar durchaus „prozesskompetent“ sein könnten, sich aber vor der Bevölkerung nicht in demokratischen Wahlen verantworten müssen...
@ Frau Aigner und Erich: Das mit den „Kleinen und Großen“ kann ich nicht nachvollziehen, das ist schlichtweg reine „Trittbrettfahrerei!“ Die sogenannten „Großen“, sollten also nicht nur massiv in den TVB einzahlen, damit dieser mit deren hohen Beiträgen nur Marketing für die sogenannten „Kleinen“ machen kann, sondern auch noch den Ausbau der Infrastruktur alleine zahlen, also ohne Beiträge des TVB und damit auch der „Kleinen“?
Wäre natürlich eine geniale „Geschäftsidee“ , wenn man davon ausgeht, dass größere gewerbliche Beherbergungsbetriebe auch einen Großteil ihres Marketings selbst finanzieren, aufwendige Infrastrukturen, wie z.B. Bergbahnen oder Beschneiung, aber natürlich auch von Gästen der „Kleinen“ genützt werden und damit auch diesen sehr zugute kommen. So spielts sich aber nicht! Da braucht man sich im Bezirk nur die positiven Beispiele von Kals-Matrei, Obertilliach, aber auch in Nordtiroler Schigebieten 1:1 anschauen: Dort gab und gibt es hohe Wertschöpfungs- und Nächtigungssteigerungen (nicht nur bei den „Großen“, sondern natürlich auch bei den „Kleinen“). Und es vergeht kaum ein Tag, an dem man nicht in einem Nordtiroler Medium von einem TVB-oder Gemeindebeitrag für den dortigen Bergbahnen- und Schigebietsausbau liest (z.B. Patscherkofel oder Venetbahnen).
Frau Aigner und Herr Erich werden aber sicher in der Lage sein, den möglichen Investoren in Lienz, Sillian oder Sexten-Sillian zu erklären, warum diese auch für sie selbst bzw. deren Gäste alleine zahlen sollten? Oder sie werden uns erklären, dass sie der Meinung sind, dass sie und ihre Gäste keine Bergbahnen, Schigebiete, Beschneiungsanlagen, Golfanlagen, die Burg Heinfels oder andere Infrastrukturen brauchen oder benützen: Das alles sollen gefälligst diese bösen „Großen“ tun, die sich ja ohnehin nur „selbst bedienen“ und vom TVB profitieren! Wohin diese Mentalität führen kann, sieht man derzeit bei den Lienzer Bergbahnen und wenn die sich durchsetzen sollte, dann werden wesentliche Teile Osttirols weiterhin im touristischen Dornröschenschlafe verweilen.
Man/Frau sollte also mal „ a Bisserl brav sein“, da wir nicht so lange warten können, bis es vielleicht keine „Prinzen“ mehr gibt, die unseren Bezirk aus seinem Tiefschlaf „wachküssen“. Und mit „Grünen Fröschen“ kann man bekanntlich nicht einmal einen Blumentopf gewinnen...
@ Graukofler, deine Untertanenmentalität gibt es in Nordtirol nicht, deshalb sind die dort touristisch und wirtschaftlich auch wesentlich weiter! Und es gibt auch keine „Zuschüsse des Landes“ aus einem Topf, in den Osttirol nicht auch einzahlt.
Da es bei uns keine Weltmeisterschaften, Olympiabewerbungen, TirolBerge, Bundesligafußballclubs, Volleyball- oder Eishockeyclubs gibt, aber auch keine Gletscherschigebiete oder einen internationalen Flughafen, für welche die Tirol Werbung immer wieder Sonderkampagnen durchführt, zählt Osttirol wesentlich mehr in diverse Töpfe, wie z.B. den Tourismusförderungsfonds ein, als es zurückerhält...
Die jährlichen 300.000 Euro, die wir seit LH Weingartner alljährlich bekommen haben, sind also keine besondere „Förderung“, sondern stehen uns mindestens einfach zu! Probleme und „Kniefälle“, für die ja auch du plädierst, gibt es erst, seit die beiden „Team Osttirol- Landtagsageordneten“ Kuenz und Schett den Osttiroler Tourismus in Innsbruck „vertreten!“ Deine unterwürfige Haltung bringt daher Osttirol überhaupt nicht weiter: Eine solche hätte es unter einem Zanon, Gomig , aber auch Köll nie gegeben, das wäre einfach undenkbar für diese echten Kämpfer für Osttirol gewesen!
Die Sache ist denkbar einfach: Der TVBO hat nach bestimmten im Tourismusgesetz vorgegebenen Regeln zu agieren, besonders was die budgetäre Situation betrifft. Wenn das nicht gemacht wird, ist es keine Hellseherei, dass sich die Aufsichtsbehörde melden wird. Das haben wir schon vor Tagen prophezeit! Dann sollte sich der TVBO noch nach Spielregeln halten, die durch Infrastrukturanalyse und Destinationsstrategie teuer erarbeitet wurden. Das passiert leider nur als Lippenbekenntnis, sobald es ums Eingemachte geht, wird das leider dauernd vergessen. Wenn beides von keinen anderen Verbänden in Tirol dermaßen ignoriert wird wie hier bei uns, darf man sich nicht wundern. Es läge in unserer Hand hier nachvollziehbar und konform zu arbeiten, aber leider ist das unter der derzeitigen Zusammensetzung des Aufsichtsrates nicht möglich. Das hat Martin Gratz bereits sehr früh erkannt und sich aus einer aussichtslosen Funktion zurückgezogen, die derzeitige Performance gibt ihm leider vollkommen recht.
Sich gegen Herrn Föger auflehnen, könnte man aus einer Positionen der Stärke. Das spielt sich allerdings nicht, da sich der TVBO in einer finanziellen Schieflage befindet oder wie es Herr Föger ausdrücken würde: die finanzielle Lage ist angespannt. Man ist offenbar auf den guten Willen und die Zuschüsse des Landes angewiesen und so hilft es nicht, gegen die Aussagen von Herrn Föger zu lamentieren. Die Aussage des Herrn Föger: "Ein zu erzielendes Mehraufkommen hat nach den Vorstellungen des Landes prioritär in die Konsolidierung des Verbandshaushaltes sowie in ein verstärktes Marketing zu fließen“ ist deshalb betriebswirtschaftlich richtig.
Was möchte Föger denn von Obmann, Vorstand, Aufsichtsrat und Vollversammlung wirklich mit seinen inakzeptablen, gesetzes-und kompetenzüberschreitenden Aussagen? Sollten ihn all diese Organe ( und vielleicht auch noch fast 3.900 Mitglieder ) vorher anrufen, bevor sie ihr Abstimmungsverhalten zum Ausdruck bringen dürfen? Müssen jetzt ausgerechnet wieder die Osttiroler zuerst beim 'allerhöchsten' Tourismusbeamten des Landes nachfragen, ob sie ordnungsgemäß eingebrachte Anträge der Lienzer Bergbahnen sowie des mit Abstand größten und wichtigsten Infrastruktur- und Beherbergungsunternehmen des Bezirkes überhaupt in ihren Gremien behandeln dürften? Gibt es im Tiroler Tourismusgesetz so eine 'Kolonialbestimmung', immer zuerst beim Herrn Generalgouverneur oder Vizekönig anklopfen und sich verbeugen zu müssen, wenn dieser den Untergebenen in der 'Kolonie Osttirol' keine unternehmerische Kompetenz zutraut und diesen 'Selbstbedienung' unterstellt? Wen meint er damit überhaupt? Welcher Aufsichtsrat, dem ja niemand aus der Unternehmensgruppe Schultz angehört, 'bedient' sich denn selbst, wenn Anträge für Beteiligungsverträge nach bestem Wissen und Gewissen geprüft und sodann an die Vollversammlung zur (geheimen) Abstimmung herangetragen werden? Sollten diese Anträge etwa schon vorweg - durch mediale Zurufe der Aufsichtsbehörde - politisch 'umgebracht' werden? Dürfen die Osttiroler jetzt nicht mehr selbst über die von diesen erarbeiteten und erwirtschafteten Mittel entscheiden, oder macht das jetzt nur mehr ein 'prozesskompetenter' und sich nicht 'selbstbedienender' Beamter in Innsbruck, der am besten weiß, was für Osttirol am Besten ist und was nicht? Fragen über Fragen...Und wo steht im Tiroler Tourismusgesetz geschrieben, dass die Aufsichtbehörde jetzt plötzlich 'demokratisch', also nicht nach dem ,bereits des Öfteren höchstgerichtlich geprüften Kapitalstimmrecht 'gewichten' sollte, was 'geht' und was nicht? Das ist doch alles nur mehr reine 'Politik' auf dem Rücken von uns Osttirolern...
osttirol2017@: polemik pur, das gekackere wie aus dem hühnerstall ist uns nur allzugut und längst bekannt. föger tut seine pflicht, klärt auf. er macht das gut und das schmeckt den plünderern des TVBO leider nicht. eh klar! das mit dem selbstbedienungsladen muß endlich ein ende haben, das verlangen nicht nur die vermieter, sondern auch die gewerbetreibenden, die per gesetz ihre beiträge leisten. ende!
Salve Sinapis! Arrogantiam videt , qui solum sursum spectat excellentiam : Gradu tuo nomen atque omen est..., freie Übersetzung aus 'Streit um Asterix,' der Zwietracht säende Tullius Destructivus...
@ senf: Das glaube ich nie im Leben, dass Osttiroler Gewerbetreibende und andere Betriebe außerhalb der Beherberger gegen eine Erhöhung der Kurtaxe sein werden, warum sollten sie auch? Die derzeit einheitlichen zwei Euro bezahlt ja der Gast, also nicht die Wirtschaft! Warum also gerade die Wirtschaft gegen eine realistische Finanzierung für Sexten-Sillian, aber auch andere Investitionen und Folgeinvestitionen sein sollte, musst du mir mal seriös erklären, also mit Fakten und nicht nur mit Untergriffen und Pauschalbehauptungen? Auch das mit den „Holzköpfen“ in einem weiteren Posting von dir, gefällt mir überhaupt nicht!
......: Was ist eigentlich das Problem daran, wenn auch in Osttirol – so wie in den meisten Nordtiroler Tälern – die Bergbahneninfrastruktur weiter ausgebaut werden sollte? Ist das etwa schädlich für den Tourismus? Nachdem im Großglockner-Resort und in Obertilliach die dortigen Investitionen zu massiven Nächtigungssteigerungen geführt haben, warum sollte man das dann nicht auch in Lienz, St. Jakob in Defereggen, Sillian und jetzt erfreulicherweise auch in Sexten-Sillian tun? Man sollte doch froh sein, wenn es neben der, von öffentlich-rechtlichen Körperschaften dominierten Lienzer Bergbahnen AG und der privatwirtschaftlich organisierten Obertilliacher Bergbahnen Ges.m.b.H. & Co KG überhaupt noch einen Unternehmer gibt, welcher bereit ist, Investitionen in Osttirol zu tätigen und damit Arbeitsplätze, Einkommen und größeren Wohlstand zu schaffen. Nachdem dessen Investitionen in Kals am Großglockner, Matrei in Osttirol, St. Jakob in Defereggen, Sillian und Sexten-Sillian stattfinden, sollte es wohl keine Rolle spielen, wer dort investiert: Hauptsache ist, es wird investiert! Und das noch dazu mit einer derartigen Breitenwirkung! Die gesamte Osttiroler Wirtschaft, also nicht nur das Bau- und Baunebengewerbe, sondern auch die Einkaufszentren im Lienzer Talboden müssten doch froh sein, wenn es durch dieses Investitionspaket von fast 80 Millionen Euro wieder zu zahlreichen Aufträgen, Folgeinvestitionen und Nächtigungssteigerungen alla Kals-Matrei oder Obertilliach kommen wird. Was sagt eigentlich die hohe Landespolitik dazu?
Gegen Investitionen an sich ist kaum etwas einzuwenden - sehr wohl aber, dass und auf welche Art und Weise der TVBO sich daran beteiligen will: nach dem Motto "Nimm den Kleinen, dann hast du für die Großen“.
Nachdem anscheinend die Iseltaler Vertreter im Vorstand und Aufsichtsrat , Geschäftsführer Andreas Köll sowie Bgm. Toni Steiner und die Obfrau der Tiroler Privatzimmervermieter, Theresia Rainer, bei der AR-Sitzung am vergangenen Montag, …., ebenso nicht anwesend waren, wie LA Hermann Kuenz, Dölsach, vom Team Osttirol, so muss HR Dr. Gerhard Föger mit seinen gewagten Äußerungen, wie z.B. „Selbstbedienungsladen“ oder „mangelnde Prozesskompetenz“ wohl folgende Damen und Herren gemeint haben: AR-Vorsitzenden Werner Frömel, Lienz, Bgm. Mathias Scherer, Obertilliach, Hotelier Peppo Winkler, Lienz, Geschäftsführer Hermann Unterdünhofen, Dolomitengolf, Lienz, Sportartikelhändler Max Passler und Hotelier Christian Jesacher, St. Jakob in Defereggen, City-Ring-Obmann Robert Geiger, Lienz, Hotelier Anton Tschurtschenthaler, Heinfels, Geschäftsführer Charly Jurak, Lienz und Felbertauernvorstand Karl Poppeller, Ainet, sowie Jungunternehmerin Nina Grissmann-Karl, Lienz, mit beratender Stimme? Obwohl offenbar keine neuerliche Abstimmung stattgefunden hat, dürfte doch aufgrund öffentlicher Äußerungen bekannt sein, dass sich Privatzimmervermieter Josef Senfter aus Sillian und LA Josef Schett aus Innervillgraten, beide vom Team Osttirol, gegen weitere Infrastrukturinvestitionen mit Gegenfinanzierung durch Aufenthaltsabgabenerhöhung ausgesprochen haben. Auch diese beiden kann HR Dr. Föger somit mit seinen medialen Belehrungen wohl nicht gemeint haben? In Nordtirol würde bei einer solchen Aktion eines Beamten gegenüber renommierten Unternehmens- und Wirtschaftsvertretern wohl ein Aufschrei durch jedes einzelne Tourismustal gehen! Aber mit uns Osttirolern kann man’s ja machen? Ich finde, dass sich HR Dr. Föger für diese verbale Entgleisungen eigentlich entschuldigen müsste!
Schubumkehr Osttiroler Tourismus
Scheinbar kann man mit dem Osttiroler TVB umgehen, wie mit „Leibeigenen“. Schön langsam gibt das allen Beobachtern, insbesondere auch mir als Kenner der Materie, zu denken. Was dabei herauskommt macht nicht mehr fröhlich. Man merkt, dass hier einige Leute, die voneinander in Abhängigkeit verquickt sind, dienen müssen. Wir haben es schon oft erlebt, dass der höchste Tourismusbeamte des Landes zum Schein und der Verschleierung dienend, zu Osttiroler Tourismus Wünschen und Beschlüssen laut NEIN gerufen hat und dann alles wieder ins gewünschte Fahrwasser zurückgeleitet hat(in Erinnerung Untersuchung der Osttirol Werbung). Auf diesen Theaterdonner des Herrn Dr. Föger könnte realistischer Weise verzichtet werden. Ich kenne die Ziele dieses Gremiums. Der dümmste Beobachter der Szene muss es mit der Zeit bemerkt haben, dass hier Schattenspiele betrieben wurden und werden, und von unseren Bezirkstouristikern bis hinauf in das höchste Gremium des Landes, mitgespielt werden. Ich betrachte diese Vorgangsweise, zumal sie schon seit Jahren anhält, mehr als schäbig und vor allen Dingen unzulässig. Was ist das Ziel? Soll hier alles zu Grunde gehen? Soll der heimische Tourismus mit Hilfe eigener Mandatare zum Wohle von nimmersatten Unternehmern geopfert werden? Ich sehe keine anderes Ziel. Nun, es kann einfach nicht sein, dass überall Millionen hingepflastert werden und unser schönes Lienz mit seinen Möglichkeiten im Stich gelassen wird. Zumal Lienz außerdem das höchste Beitragsaufkommen aufweist. Lienz und seine Bergbahnen müssen unter allen Umständen wieder aufgebaut werden. Lienz bedeutet die touristische Anlaufstelle im Bezirk. Ohne Lienz wird es überall schwer sein glaubhaft gehört zu werden. Schon der Gedanke unserer Touristiker, der Schultzgruppe einen 4,5 Millionen Euro Zuschuss zu gewähren und gleichzeitig den ausgebeuteten Lienzer Bergbahnen ein Almosen von 370 000 Euro zuzugestehen, kann in der derzeitigen Situation nicht hingenommen werden. Mein Misstrauen der Schultzgruppe Osttirol gegenüber, rührt von der zweifelhaften Übernahme der St. Jakober Liftgesellschaft her. Jeder weiß, dass für St. Jakob damals keinesfalls nur der Konkurs als Ausweg möglich war. Jeder weiß auch, dass dieser mit relativ wenig Geld abgewendet hätte werden können. Dies wurde nicht zugelassen. Wer hat damals wem einen Bärendienst erwiesen? Diese Sache ist noch lange nicht gegessen und vergessen. Da ich selbst 16 Jahre erfolgreich für den Aufstieg des Defereggentales mitgearbeitet habe, liegt mir dieser vermutlich herbeigeführte Crash noch immer im Magen. Ich bitte um Verständnis. Man hat mit dieser Vorgangsweise einer ganzen Talschaft, zugunsten eines „Privatunternehmers“, die langjährige Opferbereitschaft und die Freude am Tourismus zerstört. Wenn sich der Bezirk und seine Wirtschaft dies alles weiterhin gefallen lassen, muss der Glauben an unsere touristischen und politischen Machthaber in Bezirk und Land an den Nagel gehängt werden. Die Konsequenzen kann man sich heute schon ausrechnen.
Pepi Kreuzer
Der soll das am besten doch alles selber machen, wir haben im Bezirk eh schon eine Beamtenherrschaft, warum nicht auch im Tourismus? Wieviel zahlt eigentlich der Föger selbst in den Topf ein und wieviel Geld fließt von Nordtirol wieder nach Osttirol zurück? Wie kann der Föger ,als nicht durch Wahlen legitimierter Beamter ,gewählten Funktionären so was einfach nur über die Medien ausrichten? Er ist sich wahrscheinlich sehr sicher, weil er mit Hilfe von Kuenz & Co das Tiroler Tourismusgesetz so lange und so oft novelliert hat, dass gewählte Funktionäre in den Orten heute fast überhaupt nichts mehr zu sagen haben, nur bei der Zwangsfusion im Jahre 2007 hat man sie noch gebraucht! War Föger nicht auch bei der Schischaukel Kals- Matrei ürsprünglich dagegen und erst über eine Weisung von LH Herwig van Staa bereit, die TVB- Beiträge aufsichtsbehördlich zu genehmigen? Das wäre doch mal eine spannende Frage an Föger? Wenn man zudem noch weiss, dass von der geplanten Erhöhung alleine die drei größten Beherbergungsbetriebe im Bezirk, nämlich Schultz, Goldried und Hamacher bei ca. 200.000 bis 220.000 Gesamtnächtigungen rd. 100.000 bis 110.000 zusätzlich bezahlen müssten, und das noch ohne Pflichtbeiträge, vor allem aus dem Bergbahnen- und Golfbereich sowie Basisbeiträge an Aufenthaltsabgaben von noch einmal bis zu 450.000 pro Jahr, dann kann man wohl davon ausgehen, dass sie sich einen Großteil ihrer 'Infrastrukturbeiträge' unter dem Strich wieder selbst bezahlen, zumal sie ja auch einen Großteil ihres Marketings professionell selbst finanzieren! Ob sich Föger auch in Nordtirol getrauen dürfte, die erfolgreichsten Tourismusbetriebe so unreflektiert über die Medien zu bashen? Im Übrigen bin ich der Meinung, dass nicht gewählte Beamte auch keine Politik machen sollten, schon gar nicht im Tourismus!
"... dann kann man wohl davon ausgehen, dass sie sich einen Großteil ihrer 'Infrastrukturbeiträge' unter dem Strich wieder selbst bezahlen, zumal sie ja auch einen Großteil ihres Marketings professionell selbst finanzieren!" ist ihre meinung. daraus schließe ich, dass es den TVB eigentlich gar nicht bräuchte.
Hier geht es nicht um die größten Tourismusbetriebe ganz einfach um die Verwendung der Gelder. Es bringt auch den großen nichts wenn kein Marketing für die Region betrieben werden kann , wenn die Gelder für alles verwendet werden nur nicht für das Wichtigste nämlich Werbung für die Region. Dieselbe ist auch für die Großen wichtig, denn dann können sie sich auf ihre Betriebe konzentrieren. Für die kleinen immerhin 60% der gesamten Betriebe Osttirols zählen dazu, ist es sogar überlebenswichtig. Bin dankbar wenn Herr Föger endlich hinter die Kulissen schaut, dem Trauerspiel hoffentlich ein Ende setzt dass unsere Gelder endlich für die Allgemeinheit verwendet werden für Marketing der Region Osttirol. Denn nur das bringt uns Mehr Gäste und weiter.
Ich orte auch, dass eine derartig starke Einmischung der Beamten in Fragen, die gewählte Funktionäre zu entscheiden haben, nur in Osttirol geht. In Nordtirol würden sich das weder die Politiker noch die Wirtschaftstreibenden gefallen lassen. Auch die örtliche Bezirkshauptfrau verwaltet nicht (nur), sondern versucht, politisch zu steuern.
kilian@ jeder normale mensch kann sich ein bild über die zustände des TVBO machen und man weiss, dass ein großzügige säckelwart im bezirk zur geldverteilung beliebter ist und besser punkten kann, als einer, der seine hausaufgaben erfüllt. ein tourismusverband hat klare aufgaben, das ist im t-gesetz ja geregelt. dazu zählt auch der ausbau und die erhaltung der touristischen infrastruktur im unproduktiven bereich, die sich eben über den umweg der beitragszahler und über die tourismusabgabe gemeinsam finanziert. die erhaltung des wanderwegenetzes allein dem tourismus zuzuschieben, ist genauso zu hinterfragen, wie die kostenbeteiligung an events, auch wenn man uns damit oft und gerne den millionenfachen "werbewert" schmackhaft machen will. um hier leichtsinnigen und persönlich motivierten auswüchsen entgegenzuhalten hat man kontrollinstanzen geschaffen. wenn man nun aufgrund der derzeitigen mieslichen situation im TVBO herrn föger politische einmischung in osttiroler angelegenheiten vorwirft, dann ist das wieder die typische osttiroler masche, sich in die rolle des opfers zu begeben. ich weiss, dass diese meinung dir und einigen nicht passen wird und kann mir vorstellen, dass sich bereits die p-soldaten formieren und mit ihren längst bekannten argumentationsgeschützen im forum auffahren werden. auch das ist eine alte masche zur meinungsmache. der TVBO sollte sich endliche auf seine ureigenen aufgaben konzentrieren und sich politisch nicht missbrauchen lassen, denn das ist ja das eigentliche osttiroler problem. .
natürlich hat man dem unternehmen schulz viel zu verdanken, aber ausschlaggebend für den erfolg war das ende der örtlichen politischen wurschtlerei , wo bürgermeister und selbstherrliche geschäftsführer um die kirchtürme herum das sagen hatte. das galt für kals, matrei und sillian. in lienz reden (leider) noch zu viele mit. ich bin auch der meinung, dass das unternehmen schulz für investitionen zur qualitätsverbesserung im ausmaß der standortnachteile gefördert werden soll. aber nicht mit geldern des TVBO sondern - wie überall - mit nationalen steuermitteln und der EU, denn der bezirk lienz ist ja förderbar. die gemeinschaftlichen gelder des TVBO sind im höchstmöglichen ausmaß für die bewerbung unserer tourismusdestination zu verwenden, bevor er sich noch weiter verrennt und nur durch negative schlagzeilen auffällt. ok? . PS: nach monaten der diskussion scheint die längst fällige portalsgestaltung an den bezirkseinfahrten weiterhin ausichtslos zu bleiben.
Na jo...........
Wozu braucht es eigentlich einen Obmann, einen Vorstand, einen Aufsichtsrat und eine Mitgliederversammlung, wenn ein von LH-Gnaden (als Dank für die Drecksarbeit?) sich übermächtig vorkommender Beamter über die Medien ausrichtet, was in Osttirol geschehen wird (darf) und was nicht? Das soll er einmal in Kitzbühel, am Arlberg, in Sölden .... versuchen ... Übrigens, Heinz Schultz mit dem Sporthotel Sillian, dem Gradonna und der Adlerlounge zu den "Nichtbeherbergern" zu zählen, ist wohl mehr als abenteuerlich!
beobachter52@: 1) ein vorstand, ein aufsichtsrat und die mitgleiderversammlung hat die interessen des Verbandes zu vertreten, und das ist längst nicht mehr der fall! 2) föger kommt sich nicht übermächtig vor, er macht seine arbeit bestens. alles andere ist deine böswillige auslegung, weil du es anscheinend nicht kapierst. 3) in den erwähnten tourismusdestinationen finden sich auch keine derartigen holzköpfe wie man sie bei uns massenhaft antrifft.
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