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Zieht man Beamte, Gemeinderäte und Journalisten ab, waren weniger als 30 Leute bei der Lienzer Bürgerversammlung im Rathaus. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Zieht man Beamte, Gemeinderäte und Journalisten ab, waren weniger als 30 Leute bei der Lienzer Bürgerversammlung im Rathaus. Foto: Dolomitenstadt/Pirkner

Lienz: Wenig Interesse an Jahresbilanz der Stadtführung

Elisabeth Blanik schloss eine Umfahrung aus, eine Winterschließung des Hochstein nicht.

Kaum dreißig Menschen fanden sich am Freitagabend im Ratsaal der Lienzer Liebburg ein, um bei einer öffentlichen Bürgerversammlung die Gelegenheit zu nutzen, an die Beamten der Stadtverwaltung und die Bürgermeisterin Fragen zu stellen und sich die Bilanz der Stadtführung anzuhören. Elisabeth Blanik ließ sich vom offenbar mangelnden Interesse an der Stadtpolitik nicht verdrießen und gab einen ausführlichen Überblick über so gut wie alle nennenswerten Aktivitäten der letzten eineinhalb Jahre. Der Bogen spannte sich von Megaprojekten wie dem Schwimmbad und dem Mobilitätszentrum bis zur Einführung von Hundefreilaufzonen und der Pferdetränke in der Altstadt. Natürlich kam auch ein Dauerbrenner auf´s Tapet, „das Problemkind“ Hochstein. Wie schon vor Monaten im Gemeinderat dargelegt, steuert auf dem Hausberg der Lienzer – das Zettersfeld gehört nicht zu Lienz – offenbar alles auf eine Forcierung der Sommernutzung hin, während der Winter künftig wohl nur noch Thema sein dürfte, wenn echter Schnee auf die H2000 fällt. Blanik äußerte Erstaunen über die Ansagen des Skiclubs und der lokalen Weltcup-Organisatoren, dass wohl auch künftig Weltcuprennen in Lienz stattfinden würden. Alle Beteiligten wüssten, dass bei einem gleichbleibend negativen Cash Flow der Hochstein im Winter zusperren müsse, wenn die Lienzer Bergbahnen insgesamt nicht pleite gehen sollen. Und noch eine Ansage ließ aufhorchen: Die Bürgermeisterin schloss sowohl eine Untertunnelung der B100 als auch eine Umfahrung um die Stadt dezidiert aus. Es gebe dafür weder die Grundstücke noch das Geld. Nur ein Umstieg auf den öffentlichen Verkehr könne die B100 entlasten und eine weitere Maßnahme, die sich offenbar im verkehrstechnischen Planungsstadium befindet: Im Gebiet der Peggetz wird der Verkehr künftig wohl verstärkt parallel zur B100 geführt werden. Aus dem Publikum kam nicht allzuviel Forderndes. Anrainer der Karl-Schönherr-Straße befürchten, dass bei einer Brücke über die Drau samt Unterführung zum Hauptplatz künftig Dauerparker in ihrem Wohngebiet die Autos ganztägig abstellen könnten. Keine unberechtigte Sorge. Das Mobilitätszentrum wird Eichholz in fünf Gehminuten an die Altstadt anbinden. Rudi Schwarzer wollte mit Nachdruck wissen, wie Kinder mit dem Fahrrad legal vom Gymnasium in die Messinggasse kommen sollen, ohne sich zu gefährden. Er plädierte für die anderswo längst übliche Öffnung ruhiger Einbahngassen für das Radfahren in beiden Richtungen und forderte diese Lösung konkret für die Hans von Graben-Gasse und die Kreuzgasse. Elisabeth Blanik hatte damit keine Freude. Nach dem eineinhalbstündigen Vortrag der Bürgermeisterin präsentierte der Raumplaner Thomas Kranebitter den bereits vor einigen Wochen im Gemeinderat vorgestellten 10-Jahres-Plan für die örtliche Raumordnung, über den wir noch gesondert berichten werden. Soviel vorweg: Es gibt einige durchaus spannende Neuausweisungen von Gewerbe- und Wohnbaugebieten, die einiges über die räumliche Entwicklungsstrategie in Lienz verraten. Abschließend wollte Elisabeth Blanik unbedingt noch etwas loswerden. Ungefragt unterstrich die Landesvorsitzende der Tiroler SPÖ, dass sie auch nach der Landtagswahl am 25. Februar Bürgermeisterin von Lienz bleiben werde, unabhängig vom Wahlausgang und möglichen Koalitionen im Land.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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24 Postings

soomanides
vor 6 Jahren

Das, was die Frau Bürgermeisterin vorgetragen hat, wurde schon x-fach in den Medien abgehandelt. Wen wunderts, dass das Interesse so gering war? Und: waren überhaupt a l l e GemeinderäteInnen da? Von den wichtigsten Zukunftsthemen unserer Stadt - außer Hundefreilaufzonen (am Brennerle?) - hat man so-viel-wie-gar-nichts gehört. Nämlich: neues Schulzentrum sowie Umfahrung bzw. Untertunnelung. Dabei hätte das Thema Verkehr allerhöchste Priorität in Lienz. Wenn nichts geschieht, werden wir (unsere (Ur) Enkel) eines Tages auf einer zweiten Fahrbahn über "Betonstelzen" durch Lienz fahren, der Verkehr vom Westen läuft dann - platzsparend - über der Bahntrasse Richtung Osten. Es müssen j e t z t Taten folgen, Frau Bürgermeisterin, auch wenn sie zur Zeit nur Visionen sind. Denn: geht nicht - geht nicht! - auf Dauer.

 
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bb
vor 6 Jahren

@ ​Instinktivist - ich bin ganz bei dir. In meiner Zeit in Lienz hab ich auch alles mit dem Rad gemacht, zum Teil kriminell bei jedem Wetter. Jetzt komm ich von außerhalb - da sieht es anders aus. Könnte mein Rad beim Bahnhof parken, aber da ist es früher sehr oft Vandalen zum Opfer gefallen. Darauf hab ich keinen Bock. Habe bisher auch erfolglos nach einem anderen Platz gesucht (am Stadtrand), wo ich legal Auto gegen Rad tauschen kann (park and bike quasi)...

 
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Instinktivist
vor 6 Jahren

Ich habe das große Glück jeden Tag mit dem Fahrrad in die Arbeit fahren zu können. Ich sehe dann meine Nachbarn wie sie jeden Meter mit dem Auto fahren und höre meine Nachbarn wie sie über den vielen Verkehr schimpfen. Jeder sollte bei sich selbst anfangen und Lösungen suchen. Mit dem Fahrrad kommt man in Lienz problemlos vorwärts! Es brauch also nicht zwingend eine Umwidmung der Flächen. Amlach, Leisach, Gaimberg, Tristach und Nußdorf/Debant sind Gemeinden von denen aus man auch mit dem Fahrrad ohne großen Zeitverlust gut in die Innenstadt kommt. Ich kenne auch einige die dort dieses Fortbewegungsmittel nutzen. Wer ist nun schuld an diesem Verkehrschaos? Die Autofahrer, die Fahrradfahrer, die ÖVP von früher, die SPÖ von heute oder gar die Evolution (von mir aus auch der liebe Gott ?) die an einem so engen Platz eine so schöne Stadt entstehen ließ? Viele haben einen Citybus gefordert. Jetzt ist er da und niemand nutzt ihn. Ok die Busse sind zu groß, können die Verantwortlichen ändern. Ok der Fahrplan ist eine Katastrophe, können die Verantwortlichen ändern! - Die Nutzung ist eine Katastrophe . . . DAS KÖNNEN DANN NUR WIR ÄNDERN

 
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bergfex
vor 6 Jahren

Blanik hat sich also, ihrer Meinung nach, zwei Denkmähler geschaffen. Die Sauna (das Hallenbad hat man halt so mit gemacht um die Bevölkerung zu beruhigen) und das Mobilitätszentrum.

 
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Kiew
vor 6 Jahren

Was es in Lienz braucht sind Fahrradwege und verkehsberuhigte Zonen, nicht einen Citybus, der an der City vorbei fährt. Wer steigt in der Friedenssiedlung in einen Bus, der ihn zum Bahnhof fährt, wenn er in die Innenstadt muss?

 
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    senf
    vor 6 Jahren

    lieber kiew, dein wunsch, einen linienmäßigen "paket-zustelldienst" für personen in lienz einzuführen, wird und kann wohl nicht in erfüllung gehen. zu zeiten ohne citybus hat jeder geschrien und es ist jahrzehnte lang nichts geschehen, jetzt gibt es das angebot und es wird vor lauter scheinheiligkeit von vielen schlecht gemacht. natürlich gibt es mängel und berechtigte verbesserungswünsche, den taxizubringer bis vor die haustür wird man allerdings nie ersetzen. thurn oder leisach sonntags fast 10 x anzufahren ist unsinn, ebenso die immens geforderten gratsfahrten fürs private badevergnügen zum tristachersee. im vergleich zu anderen städten ist das radwegenetz in lienz gar nicht so übel. man könnte ja per gesetz dem radfahrer gegenüber den motorisierten verkehrsteilnehmer den generellen vorrang einräumen und die erforderlichen verkehrsflächen dafür widmen. winter wie sommer. aber da würde so manchen die augen aufgehen und herr pirker müsste vor lauter klagen vielleicht sein forum in der dolomitenstadt einstellen. liebe stadtner, setzt euch mit der verwaltung an den tisch und leistet konstuktive beiträge anstatt dauernd zu nur meckern.

     
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      bergfex
      vor 6 Jahren

      @senf man könnte ja per gesetz dem radfahrer gegenüber den motorisierten verkehrsteilnehmer den generellen vorrang einräumen und die erforderlichen verkehrsflächen dafür widmen.

      Schlechte Idee gut gemeint. Hast du dir das in Wien bei den Grünen abgekupfert ?? Wir in Lienz brauchen keine "griechische" Handschrift.

       
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      senf
      vor 6 Jahren

      bergfex: schade, dass du meine meinung zu deinen gunsten drehst um krach zu machen. nochmals für dich: das lienzer reswegenetz ist gar nicht so übel und für diejenigen denen immer alles zu wenig ist, könnte man ja per gesetz ... ich verstehe die ewigen nörgler nicht, die immer und alles mies machen. dich zähl ich natürlich auch dazu. es geht hier anscheinend nicht um sachliches, sondern einzig und allein um persönliche eitelkeiten.

       
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bb
vor 6 Jahren

Ergänzung: wie wäre es mit einer Bedarfserhebung - was sind größere Arbeitgeber im Stadtgebiet, welche Zeiten gibt es als Dienstbeginn (und -ende), woher reisen die Angestellten an, etc.? Es ist sicher gesund vom Bahnhof aus zu Fuss zu gehen, dauert aber seine Zeit - je nach Entfernung. In meinem Fall komme ich zu spät, das geht hin und wieder aber nicht regelmäßig...

 
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42na95
vor 6 Jahren

Welch ein genialer Plan !!! Natürlicher Schnee !!!

Möglichst noch vegan ...

 
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bb
vor 6 Jahren

Voraussetzung für einen vermehrten Umstieg auf öffentlichen Verkehr: Fahrplan der Regio-Busse überdenken und mit den Ankunft- und Abfahrtszeiten der Züge und Busse aus dem Umland abstimmen - vor allem im morgendlichen Berufsverkehr. Da hilft einem Öffi-Willigen der aktuelle Plan gar nichts - vor allem wenn man früher als 8:00 am Arbeitsplatz sein muss. Stundentakt klingt gut, aber in der Früh würde es eine höhere Frequenz brauchen.

 
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Danny
vor 6 Jahren

Bevor immer nur kritisiert wird,sollte man erst mal überlegen wer diesen Brunnen versprochen hatte. Und die Umfahrung find ich hat die ÖVP schon vor Jahren verschlafen.Also nicht immer alles Frau Blanik negativ darstellen

 
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    chiller336
    vor 6 Jahren

    nun ... nicht immer ... in diesem fall schon, denn wenn das jetzige stadtoberhaupt eine umfahrung kategorisch ausschliesst, wer ist dann der schuldige? jene, dies in der vergangenheit verschlafen haben?

     
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      Danny
      vor 6 Jahren

      Ja die es verschlafen haben.Jetzt ist es schwer umzusetzen.

       
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      chiller336
      vor 6 Jahren

      vielleicht schwerer ja, aber nicht unmöglich - wenn man denn will

       
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lienzerin43
vor 6 Jahren

Die aufgezwungen Öffis kann Blanik selbst nutzen. Platz ist ja genug. Aber wer zahlt mir jetzt die Pendlerpauschale, die mir wegen dem neue Bus gestrichen wurde? Frechheit!

 
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    senf
    vor 6 Jahren

    deinem nik nach zu schliessen, bistdu ja stadtmensch und da greift wohl allgemein keine pendlerpauschale. dieses anrecht verlieren ja diejenigen, die das vvt jahrestiket beanspruchen können. bitte sachlich bleiben, das schont die nerven. ausserdem ist die pauschale ein steuerfreibetrag, der bei der lohnsteuerbemessung abgezogen wird. ok?

     
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alpensepp
vor 6 Jahren

10 Jahres Plan für Raumordnung..toll...nur von einem schlüssigen zukunftsorientierten Verkehrskonzept (Elektromobilität, Fahrradwege, Pendlerverkehr, Durchzugsverkehr, Luftverschmutzung,....) möchte Frau Blanik nichts wissen...Landespolitisch geht Sillian vor! ...dabei bracht eine Planung, Genehmigung und Umsetzung im Schnitt sicher mehr als 15 Jahre....na ja, wir haben ja viel Zeit in Osttirol....dann geht der Stau halt bis nach Dölsach...

 
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bergfex
vor 6 Jahren

Elisabeth Blanik ließ sich vom offenbar mangelnden Interesse an der Stadtpolitik nicht verdrießen...

Ich denke eher es ist ihr "wurscht".

 
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chiller336
vor 6 Jahren

ich finds nicht richtig, das thema umfahrung einfach so abzutun mit dem vorschlag, mehr öffentliche vekehrsmittel zu nutzen. sollen dies dann auch durchreisende urlauber tun, welche den felbertauern als ausweichroute nützen? oder lkw züge? meiner meinung nach hat nicht die ansässige bevölkerung an dem verkehrszustand schuld, sondern der durchreiseverkehr und ich bin der unabdingbaren meinung, dass eine umfahrung schnellstens umgesetzt werden sollte bzw die richtigen schritte jetzt schon dafür gesetzt werden müssen, bevor überhaupt kein platz mehr für eine umfahrung zur verfügung steht. weltfremder gehts ja wohl kaum .... vor allem der bevölkerung nahezulegen, öffis in anspruch zu nehmen während die frau bgm selbst ständig mit dem auto an ihren arbeitsplatz fährt

 
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    bergfex
    vor 6 Jahren

    Nicht zu vergessen...Pferdetränke in der Altstadt......sehr wichtig.

     
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      alpensepp
      vor 6 Jahren

      na hat ja nur € 70.000 gekostet ?. so ein kleiner Brunnen wie oben in der Messinggasse hätte es auch getan....es is halt nicht das eigene Geld ...

       
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      chiller336
      vor 6 Jahren

      naja ich find den brunnen jetzt nicht soo schlecht - er macht was her. über den preis lässt sich natürlich streiten

       
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      anton2009
      vor 6 Jahren

      ... dieser Brunnen sieht aus wie ein Plastikbrunnen!

       
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