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Noch ist das Tierheim in der Lienzer Pfister eine Baustelle. Doch man spürt, dass die Fertigstellung bevorsteht. Fotos: Dolomitenstadt/Girstmair

Noch ist das Tierheim in der Lienzer Pfister eine Baustelle. Doch man spürt, dass die Fertigstellung bevorsteht. Fotos: Dolomitenstadt/Girstmair

„Lange müssen die Tiere nicht mehr warten“

Das Osttiroler Tierheim soll im Jänner eröffnet werden. Bewohnt ist es schon.

Fast ist es geschafft. Nur noch wenige Handgriffe trennen das Tierheim in der Pfister von seiner endgültigen Fertigstellung. Wann diese stattfindet, kann Christine Zangerl, die Geschäftsführerin des Osttiroler Tierschutzvereins, derzeit aber noch nicht genau sagen: „Im Jänner 2018“, ist ihre Prognose. Belebt ist das „Heim“ bereits, zwischen vierzig und fünfundvierzig Katzen finden in zwei Containern eine trockene Unterkunft. „Viele andere Katzen, Hunde und Kleintiere, wie Meerschweinchen, Kaninchen und Vögel sind auf verschiedenen Pflegeplätzen bei Privatpersonen untergebracht, bis der letzte Schliff am Gebäude getätigt ist“, erzählt Zangerl. Drei Gehege für Hunde und vier für Katzen sind im neuen Holzbau demnächst bezugsfertig, ein Katzengehege wird als Quarantänestation genutzt.
Diese Tür soll sich in wenigen Wochen öffnen.
Die Zeit drängt jedenfalls, der Winter ist da und jede Woche gebe es derzeit „Neuzugänge“, erzählt die Tierschützerin, die mit den anderen Vereinsmitgliedern unermüdlich nach guten Übergangsplätzen für diese Tiere sucht: „Erst letzte Woche sind acht Katzen und ein Hund zu uns gekommen, die sofort an bereitwillige Tierfreunde vermittelt wurden. Sie kümmern sich bis zur Heimeröffnung um diese heimatlosen Haustiere.“ Eine fixe Angestellte und zwei geringfügig angestellte Mitarbeiter versorgen die vierbeinigen Bewohner des noch provisorischen Tierheims, ungefähr zehn Familien und einige Einzelpersonen leisten ihren Beitrag als ehrenamtliche Helfer, indem sie Tiere bei sich aufnehmen. Zudem gibt es einige freiwillige Helfer – vom Schüler bis zum Pensionist – die mit Hunden spazieren gehen oder einige Stunden bei den Katzen verbringen, weil sie sich selbst kein Haustier leisten können oder wollen oder zu Hause keinen Platz haben.
Tierschutz ist für Christine Zangerl seit Jahrzehnten eine Berufung und derzeit auch ein 40-Stunden-Job.
Christine Zangerl selbst ist seit siebzehn Jahren im Tierschutz aktiv. Vor acht Jahren kam ihr der Gedanke, ein Tierheim in Lienz in Angriff zu nehmen. Dabei habe die Schwierigkeit vor allem darin bestanden, das Bewusstsein der Menschen zu wecken, dass eine „Auffangstation“ für herrenlose Tiere in Lienz tatsächlich notwendig ist. Die Bevölkerung habe ihre Idee schon früh unterstützt, erzählt sie im Interview, es folgte aber ein langer Weg, bis die Formalitäten auf allen Verwaltungsebenen, die Finanzierung und die Umsetzungspläne unter Dach und Fach waren. Trotz des enormen Aufwands stecke das Projekt insgesamt noch in den Kinderschuhen. 40 Wochenstunden würden oft nicht reichen, erklärt Christine Zangerl, um alle zu erledigenden Arbeiten unter einen Hut zu bringen. Sie ist neben zahlreichen anderen Verpflichtungen für den Einkauf, die Organisation und auch die Buchhaltung des Heims verantwortlich. Daher sei sie nach einem stressreichen Tag froh, wenn sie derzeit vier Katzen zu Hause begrüßen. Manchmal sind es noch mehr, wenn auch Zangerls Wohnung zum kurzfristigen Übergangsquartier wird, bis sich ein geeigneter Pflegeplatz für eine heimatlose Hauskatze findet. Als große Tierliebhaberin möchte die Vereinsobfrau, dass das Heim erst bezogen wird, wenn alles fix und fertig gestaltet und eingerichtet ist: „Es ist wichtig, dass die oft noch recht tapsigen Bewohner nicht verschreckt, sondern in einer angenehmen Atmosphäre gut betreut und versorgt werden.“ Und die Finanzen? Der Bau des Heimes sei ausfinanziert, erklärt Zangerl. Man habe den veranschlagten Kostenrahmen von 500.000 Euro eingehalten. Die Innenausstattung werde selbst finanziert, vorwiegend über die Baustein-Aktion, es gebe aber auch Sachspenden, die die Tierliebhaber direkt und jederzeit vor Ort beim Tierheim abgeben können. Die meisten Osttiroler Gemeinden beteiligen sich an der Finanzierung des Heimes. Zwei der drei Planungsverbände helfen mit allen Orten bei der Aufbringung des Kapitals mit. Der PV Iseltal hat seinen Gemeinden diese Entscheidung selbst überlassen, „weshalb eine Gemeinde noch offen ist“, erklärt die Obfrau. Ganz genau kann sie den finanziellen Aufwand, der monatlich in das Tierheim fließt, nicht beziffern. Das sei unterschiedlich. Alleine die Tierarztkosten würden sich pro Jahr auf rund 45.000 Euro belaufen. Diese Kosten variieren je nach Jahreszeit. Aufgrund des feuchtkalten Wetters im Herbst seien viele Kätzchen von Viruserkrankungen und Katzenschnupfen betroffen. Geld- und Sachspenden sind Zangerl und ihren MitarbeiterInnen nicht nur willkommen, sie werden auch benötigt. Am Samstag und Sonntag, 2. und 3. Dezember 2017, findet im Volkshaus wieder ein Flohmarkt des Tierschutzvereins statt, diesmal mit vielen Dekoartikeln für die Adventszeit, Weihnachtsgeschenken und auch „wunderbaren Kuchen“. Der gesamte Erlös fließt in den Fond des Tierschutzvereins. „Ich freue mich über jede helfende Hand, die uns beim Kuchenbuffet unterstützt“, sagt Frau Zangerl mit einem verschmitzten Lächeln und ruft alle auf, die Freude am Backen haben und für eine gute Sache einstehen möchten, eine Kuchenspende mitzubringen! Der Flohmarkt ist am Samstag zwischen 9.00 und 17.00 Uhr und am Sonntag zwischen 10.00 und 17.00 Uhr geöffnet. Fünf Tage später, am 8. Dezember, findet außerdem beim „Fressnapf“ in Lienz eine Sachspendenaktion statt, bei der Konsumenten zum Beispiel einen Sack Hundefutter mehr kaufen und am Eingang an die Personen vom Tierschutzverein abgeben können. Und der Weihnachtswunsch von Tierschützerin Christine Zangerl ist auch klar: „Das Projekt fertig zu stellen, damit die Tiere endlich ihre neue Behausung beziehen können. Allzu lang müssen sie jetzt nicht mehr darauf warten.“

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9 Postings

tierfreund50
vor 6 Jahren

Mittlerweile ist es Anfang Februar und die Katzen sind noch immer in den kalten Containern untergebracht. Den Mitgliedern und besonders der "Chefin" ist das wohl eher egal, wenngleich Frau Zangerl in der Öffentlichkeit sehr besorgt wirkt. Aber wie gesagt die Besorgnis hält nur bei Interviews etc. an, denn was zählt sind die Ergebnisse. Und die sehen so aus, dass kranke und gesunde Katzen in den Containern untergebracht sind.

 
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Danny
vor 6 Jahren

Man liest immer gleich heraus,wer nicht unbedingt was für Tiere ürig hat.Und bergfex gibt meistens nur negative Kommentare

 
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Kater
vor 6 Jahren

Am Nordpol ist es auch kalt,lieber Bergfex, und am Südpol auch

 
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Kater
vor 6 Jahren

Es ist erfreulich, dass das TH endlich fertig wird. In der Pfister ist es sehr kalt, und die Container sind wohl nur eine Notlösung und nicht ideal für die Tiere und die Betreuerinnen. Für Interessierte: Auf FB läuft derzeit eine Verkaufsaktion für unser TH. Unter "Fridas Handicats Flohmarkt "kann man schöne Sachen ersteigern oder spenden, es gibt auch eine Amazon-Wunschliste, dort kann man bestellen und direkt an das TH schicken lassen.Es wird noch vieles gebraucht und jeder Euro hilft.

 
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    bergfex
    vor 6 Jahren

    In Lavant ist es auch sehr kalt, auch in St. Jakob kann es kalt sein.

     
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      Instinktivist
      vor 6 Jahren

      lieber bergfex, das kapier ich nicht...

       
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      karli8
      vor 6 Jahren

      lieber bergfex, ich kapiers... vielen Danke für Erheiterung am morgen ?

       
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frin
vor 6 Jahren

Irgendetwas stimmt hier nicht, denn 45.000€ monatliche Artztkosten stehen in absolut keinem Verhältnis zu der Tieranzahl. Nicht einmal das Tiko in Klagenfurt mit ~600 Tieren, die Hälfte davon Hunde, haben so hohe Kosten. Außerdem kann man die Zahlen genau hochrechnen, das ist die Grundlage eines jeden Unternehmens und im Falle eines Tierheimes auch jeweilig im veröffentlichten Jahresbericht ersichtlich.

Von einem Tierheim welches finanziell unterstützt wird erwarte ich mir etwas professionellere Angaben. Es handelt sich nicht mehr um ein kleines Projekt welches von Personen mit jahrelanger Tierliebe geführt werden sollte, sondern von Personen mit prof. Erfahrung in diesem Bereich, sodass nachhaltig gewirtschaftet werden kann.

 
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    Gerhard Pirkner
    vor 6 Jahren

    Natürlich wird diese Summe pro Jahr ausgegeben. Ist ein Fehler der Redaktion, sorry und vielen Dank für den Hinweis! Wir haben den Text bereits ausgebessert.

     
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