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Osttirol: 21 Ortschefs ist der Titel sicher

In welchen Gemeinden der Bürgermeister schon vor der Wahl feststeht: Eine Zusammenfassung.

In den 33 Osttiroler Gemeinden gehen am 27. Februar 73 Listen an den Start, 50 davon schlagen einen Bürgermeisterkandidaten oder eine -kandidatin vor. 21 der aufgestellten Ortschefs können sich allerdings schon jetzt entspannt zurücklehnen, ihnen wird am Wahlsonntag kein Gegenkandidat gegenüberstehen.

Lienzer Talboden

In der drittgrößten Gemeinde des Bezirks, Nußdorf-Debant, bleibt ein bekanntes Gesicht an seinem angestammten Platz, Andreas Pfurner kandidiert ein weiteres Mal als Bürgermeister. In der 3400-Einwohner starken Marktgemeinde ist er nicht nur der einzige Kandidat, sondern auch Listenführer der einzigen Liste, für die man dort sein Kreuzerl setzen kann. Ähnlich kurz wird der Urnengang in den Gemeinden Nikolsdorf, Thurn und Lavant sein, auch hier stellen sich die Bürgermeister Georg Rainer, Reinhold Kollnig und Oswald Kuenz jeweils ohne Gegner sowie ohne Gegenlisten der Wiederwahl.
Der amtierende Bürgermeister von Nußdorf-Debant, Andreas Pfurner, muss am Wahltag nicht um seinen Platz zittern, auch die Mehrheit im Gemeinderat ist ihm sicher. Foto: Dolomitenstadt/Wagner
In Dölsach geht ein prominenter Vertreter ohne Gegenkandidaten an den Start, der ÖVP-Landtagsabgeordnete Martin Mayerl will bzw. wird dort in den nächsten sechs Jahren die Geschicke in der Gemeindestube leiten und löst den langjährigen Bürgermeister Josef Mair ab, der nach 26 Jahren im Amt den Bürgermeistersessel aufgibt. Auf dem Wahlzettel werden in Dölsach neben Mayerls Liste noch zwei weitere Gruppierungen gelistet sein, beide ohne Bürgermeistervorschlag. Auch in der benachbarten Gemeinde Iselsberg-Stronach wird es einen Wechsel an der Ortsspitze geben, Gerhard Wallensteiner folgt auf Andreas Tschapeller. In Amlach wird ein kommunalpolitisches Urgestein beerbt, Franz Idl bemühte sich dort 32 Jahre lang um die 492-Seelen-Gemeinde. Nachfolgen will ihm der gebürtige Südtiroler Stefan Clara. Keinen Platzwechsel wird es in Leisach geben, der amtierende Bürgermeister Bernhard Zanon stellt sich als einziger Kandidat seiner Wiederwahl. Den Chefsessel schon vorab anwärmen durfte Markus Stotter, vor gut einem Jahr wurde er vom Oberlienzer Gemeinderat als Nachfolger von Martin Huber zum Oberhaupt der Sonnseiten-Gemeinde gewählt.

Iseltal & Seitentäler

Im Iseltal ist vier Bürgermeistern der Wahlsieg sicher, mit Ludwig Pedarnig in Schlaiten, Dietmar Ruggenthaler in Virgen und Vitus Monitzer in St. Veit müssen die Bürgermeisterfotos auf den Webseiten der Gemeinde gar nicht erst ausgetauscht werden. Während sich erstere beide auch der absoluten Mehrheit im Gemeinderat sicher sein können – außer ihren eigenen Listen gibt es keine Wahlvorschläge auf den Stimmzetteln – ergibt sich in St. Veit ein demokratiepolitisch bunteres Bild: Gleich vier Listen wollen den Gemeinderat der 636 Einwohner zählenden Gemeinde aufmischen.
Vitus Monitzer wird im St. Veiter Gemeinderat künftig mit drei weiteren (statt wie bisher mit zwei) Listen diskutieren müssen - wenn alle vier Listen den Einzug schaffen. Foto: BrunnerImages
Ein neues, im Defereggental jedoch bekanntes Gesicht wird in Hopfgarten dem langjährigen Bürgermeister Franz Hopfgartner folgen. Dieser gibt nach 24 Jahren im Amt das Zepter an den bisherigen Vizebürgermeister Markus Tönig weiter, welcher in Zukunft dann nicht nur dem Schulcluster Defereggental und der Feuerwehr Hopfgarten, sondern als einziger Kandidat auch der Gemeinde vorstehen wird.

Osttiroler Pustertal & Seitentäler

Während sich in Sillian zwei Kandidaten um den Chefsessel der Marktgemeinde matchen, kann sich der Bürgermeister der Nachbargemeinde Heinfels, Georg Hofmann, beruhigt zurücklehnen: Überraschungen wird es für ihn am Wahltag keine geben, tritt er doch als einziger Kandidat ohne Gegenliste an. Ebenso ruhig wird es in den im Tiroler Gail- und Lesachtal gelegenen Gemeinden zugehen: Josef Außerlechner in Kartitsch, Matthias Scherer in Obertilliach und Manfred Lanzinger in Untertilliach sind mit den kommunalen Amtsgeschäften bereits vertraut und auch die absolute Mehrheit im Gemeinderat ist ihnen sicher.
Bürgermeister Johann Waldauf kann sich seines Amtes in Anras sicher sein. Foto: Toni Ausserlechner
Ohne Gegenlisten und -kandidaten geht auch der Abfaltersbacher Bürgermeister Anton Brunner an den Start, die Oppositionsliste „Pro Abfaltersbach“, die bisher drei von elf Mandaten im Gemeinderat hielt, hat sich aufgelöst. Einen Wechsel an der Spitze wird es auch mit Johann Waldauf (seit 2016 Bürgermeister in Anras), Franz Webhofer (seit 2010 Bürgermeister in Strassen) und Josef Mair (seit 1998 Bürgermeister in Außervillgraten) nicht geben. Die Mehrheit im Gemeinderat ist diesen drei Kandidaten allerdings nicht sicher, in allen drei Kommunen gibt es Gegenlisten, Franz Webhofer musste in Strassen bereits in der vergangenen Periode ohne Mehrheit regieren. Um den Chefsessel zittern dürfen bis zur endgültigen Auszählung der Stimmen die Bürgermeisterkandidaten in Lienz, Sillian und Matrei. In Assling rittern drei potenzielle Kandidaten um das Erbe von Bernhard Schneider, auch in Ainet wollen drei neue Gesichter dem amtierenden Bürgermeister Karl Poppeller nachfolgen. Selbiges gilt für Prägraten und Innervillgraten, wo jeweils zwei Kandidaten in die Fußstapfen der scheidenden Bürgermeister Anton Steiner und Josef Lusser treten wollen. Jeweils einen Gegenkandidaten haben die amtierenden Bürgermeister:innen in Tristach, Gaimberg, St. Johann, St. Jakob und Kals.
Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2022 Osttirol
Anna Maria Huber unterrichtet an der International School in Innsbruck und schreibt nicht nur für dolomitenstadt.at sondern auch für die Straßenzeitung 20er. Annas Stärken sind penible Recherchen und die Fähigkeit, komplexe Inhalte in klare und verständliche Artikel zu verwandeln.

4 Postings

spitzeFeder
vor 2 Jahren

In 21 von 33 Osttiroler Gemeinden dürfen bzw. können Bürger nicht aus wenigstens zwei BGM-Kandidaten auswählen. Noch spannender wird Demokratie dann, wenn *eine einzige* Einheitsliste in einer Gemeinde zur Wahl steht. Da war in den 60er, 70er Jahren sogar die KPdSU moderner in der Gestaltung der staatsverordneten Stimmzettel. 🤔

 
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    MagdaLe
    vor 2 Jahren

    Jedem stand es frei, selbt zu kandidieren und selbst eine Liste aufzustellen. Anscheinend ist man in den 21 Gemeinden zufrieden mit der Arbeit der bisherigen Bürgermeister bzw. hat ein gewisses Vertrauen an die Kandidaten. 😉

     
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      isnitwahr
      vor 2 Jahren

      da kann ich Ihnen nur zustimmen. Auch in meiner Gemeinde ist das so. Es ist ja nicht nur der Bgm. allein, auch der Gemeinderat gehört zur Gemeindeführung und die scheinen in diesen Gemeinden überwiegend gute Arbeit zu leisten.

       
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      miraculix
      vor 2 Jahren

      ... oder die Oppositionsliste(n) hat / haben nach einer entsprechenden Anzahl von Jahren festgestellt, dass sie wenig/nichts zu melden haben gegen die bürgermeisterlichen Mehrheiten im Gemeiderat ...

       
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