Ende 2019 reichte MPreis für diesen Bauplatz an der Zettersfeldstraße ein Projekt ein. Nun hat die Supermarktkette den Grund verkauft. Fotos: Dolomitenstadt/Wagner

Ende 2019 reichte MPreis für diesen Bauplatz an der Zettersfeldstraße ein Projekt ein. Nun hat die Supermarktkette den Grund verkauft. Fotos: Dolomitenstadt/Wagner

MPreis hat Bauplatz an der Zettersfeldstraße verkauft

Nordtiroler Immobilienfirma hat das Grundstück um zwei Millionen Euro erworben und hält sich vorerst bedeckt.

Lange Zeit war es ruhig um jenes Grundstück an der Lienzer Zettersfeldstraße, auf dem MPreis vor mehreren Jahren einen Lebensmittelladen errichten wollte. Die Supermarktkette hatte Ende 2019 ein entsprechendes Projekt eingereicht und wenig später neben einer Widmung auch einen gültigen Baubescheid in der Hand. Das Datum wurde nicht willkürlich gewählt. Seit Jänner 2020 ist bei Märkten dieser Art eine Tiefgarage zwingend vorgeschrieben, MPreis konnte diese Novelle umgehen.

Bagger rollten bis heute keine auf das brachliegende Areal zwischen Lidl und Hofer. Wie sich nun herausstellt, hat MPreis das Grundstück im April 2023 – laut Kaufvertrag um zwei Millionen Euro netto – an die „Redberg GmbH“ verkauft. Dabei handelt es sich um eine Gesellschaft, die von der Schwazer Immobilienfirma „Blackberg GmbH“ im September 2022 eigens für dieses Projekt gegründet wurde. Das Stammkapital von „Redberg“ liegt laut Firmenbuch bei 35.000 Euro.

„Wir sind eine junge Immobilienfirma“, erklärt Christopher Miess, der als Geschäftsführer beider Gesellschaften fungiert. „Blackberg“ wolle auf dem Grundstück „ein lässiges, langfristiges Projekt für Lienz“ umsetzen. Neben der Widmung hat die Immobilienfirma auch den Baubescheid von MPreis übernommen. Letzterer gibt etwa die Bebauungsdichte vor. Wie wir aus dem Stadtbauamt erfahren, ist mittlerweile jedoch die Baubewilligung erloschen. Dies geschieht zwei Jahre nach der Ausstellung und ist gesetzlich vorgeschrieben.

Das betroffene Grundstück zwischen Hofer und Lidl ist bis Ende 2025 als „Sonderfläche Handelsbetrieb“ gewidmet.

Damit muss „Blackberg“ im Falle einer Umsetzung um eine Genehmigung ansuchen. Das ist deshalb spannend, weil das Land Tirol mittlerweile die Daumenschrauben in der Raumordnung angezogen hat. Ein Lebensmittelladen ohne Tiefgarage – wie von MPreis geplant – wird nicht mehr genehmigt. Zudem müssen Supermärkte in Tirol mittlerweile mehrgeschoßig gebaut werden. „Blackberg“ denkt daher bereits über potenzielle Nutzungsmöglichkeiten im oberen Stockwerk nach.

Laut Miess werde man das Gespräch mit der Stadt suchen, „um auszuloten, was möglich ist.“ So sei etwa eine Überbauung mit gefördertem Wohnraum „durchaus spannend“. Mehr will Miess derzeit nicht verraten. Die Widmung als „Sonderfläche Handelsbetrieb“ vom 7. November 2020 bleibt in der Zettersfeldstraße unabhängig vom Besitzer aufrecht. Erfolgt innerhalb von fünf Jahren kein Baustart, wird zurückgewidmet. Das Blackberg-Grundstück bleibt demnach bis November 2025 als Handelsfläche gewidmet.

Neu ist außerdem, dass für die Errichtung von Supermärkten eine Bedarfsprüfung erforderlich ist, um künftig die Ansammlung mehrerer Läden auf engstem Raum zu unterbinden. In der Projektphase von MPreis war dies noch nicht vorgeschrieben und auch „Blackberg“ muss den Bedarf nicht erheben, da diese Vorgabe nur bei neuen Widmungen greift. Bereits 2020 regte sich in der Zettersfeldstraße Widerstand unter den Anrainern. Ziel der Kritik war weniger der geplante Markt, als die recht unübersichtliche Verkehrssituation in diesem Bereich.

Dolomitenstadt-Redakteur Roman Wagner studierte an der FH Joanneum in Graz und ist ein Reporter mit Leib und Seele. 2022 wurde Roman vom Fachmagazin Österreichs Journalist:in unter die Besten „30 unter 30“ gewählt.

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9 Postings

wolf_C

... noch mehr Auto für Autoland, autogerechte Erschließung haben geniale Verkehr(t)planer schon gemacht, supi!!! so ...

 
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    senf

    ... aja, und a fusswegele mit bunten zebrastreifen, a bushaltestelle, an unbefestigten naturspielplatz mit naturstrauchzelle und sogar an billigladen gibts dort auch, wie man am bildele vom himml owa recht gut erkennen kann. fehlt nur noch a scheeena brunnen vom bekannten talbodenkünstler. vorher miassat ma oba no a bissele den zammrammen und den rossbacha kommen lassn.

    die idee mit der kletterhalle find i übrigens guet, weil dann die dolomiten und die anderen berg rundherum a ruh von de vieln schraubn, haggln und müll hättn und weil man da ja lässig mit dem geista .... hinfahrn könnt.

    alternativ könnt ma da jo a als attrakzion a wolfsgehege einrichtn, oder gar a schafweide mit den struppigen herdenschutzhundln. schreckn würd mi dann nur, wenn die kämmara dann glei ihre tafelen "achtung wolfsgebiet" wie obn ban helenenkirchl aufstellen würdn.

    jetzt wirds kindisch, gel, lieber wolfi, aber das magst du ja.

     
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so ist es vielleicht

Die Kletterhalle könntens dort hinbauen, das macht mehr Sinn, als einen weiteren Lebensmittler oder sonstigen "Fetzenladen" oder Disconter!

 
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    Enrico Andreas Menozzi

    Mit kleinen Café und Spielplatz am besten , in der Ecke gibt es noch nichts.

     
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bb

Wie erfolgreich es ist, neben einem gut gehenden Hofer (und hier auch noch neben Lidl und Co) einen weiteren Lebensmittelmarkt zu führen sieht man am aufgelassenen Billa in der Pustertaler Straße. Auf der grünen Wiese gebaut - nun eine weitere leer stehende Halle... was passiert mit dem Areal???

 
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Her Anonym

Ein wunder ..... Wir habe so wenige die WIR JA SO BRAUCHEN.

 
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irina

Wie groß ist denn die Fläche?

 
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    Gerhard Pirkner

    Die Fläche besteht laut Kaufvertrag aus zwei Grundstücken die insgesamt rund 6.200 m2 groß sind.

     
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      irina

      Dankeschön!

       
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