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Nicht nur das Wetter machte dem Veranstalter einen Strich durch die Rechnung. Alle Fotos: Dolomitenstadt/Wagner

Nicht nur das Wetter machte dem Veranstalter einen Strich durch die Rechnung. Alle Fotos: Dolomitenstadt/Wagner

Hans Mutschlechner bricht Olala-Auftritt ab

Das „Col.lectiu Frene.t.ic“ lieferte Aktivismus anstatt akrobatischer Luftsprünge.

Mit einem Schlag wurde es still. Das Spotlight schaltete von der Künstlergruppe auf den Olala-Moderator Christian Hölbling, der etwas zynisch meinte: „Selten hab‘  ich mich so auf eine Abmoderation gefreut.“ Und: „Ich weiß nicht, ob sie schon wissen, dass es jetzt vorbei ist“, nickt er in Richtung der spanischen Künstlergruppe „Col.lectiu Frene.t.ic“, die mitten in ihrem Programm mit dem Namen „Save the Temazo“ erstarrt sind. Ein Raunen geht durch das Olala-Publikum. Alles inszeniert? Doch dann kommt Veranstalter Hans Mutschlechner ebenfalls auf die Bühne: „Das ist nicht das, was uns versprochen wurde, es tut mir leid“, und in Richtung der Künstler: „Sorry, but it´s over now.“ In 30 Jahren Olala habe er noch nie eine Künstlergruppe unterbrochen.
Ein Bild vom Beginn des Auftritts - zunächst gelang es den Künstlern das Publikum zu begeistern.
Was war passiert? „Die Gruppe hat uns spektakuläre Akrobatik versprochen. Und gesagt, sie würden keine zehn Sätze reden“, erklärt Mutschlechner am Ende des Abends. Er kenne zwei der Künstler, diese wären vor zehn Jahren schon einmal bei Olala aufgetreten und hätten derart spektakuläre Luftakrobatik abgeliefert, dass den Zuschauern der Mund offen stehen geblieben war. Nicht so in diesem Jahr: Luftsprünge und andere zirkusreife Auftritte waren zwar vorhanden, aber in dem eineinhalbstündigen Programm - das eigentlich nur 45 Minuten hätte dauern sollen -  spärlich gesät. Stattdessen nutzte die Künstlergruppierung die Bühnenzeit, um sich mit vollem Herzblut für ihren Musikaktivismus einzusetzen. Wobei nach ausführlicher Internetrecherche auch am ernsthaften Hintergrund des Aktivismus gezweifelt werden kann. Laut Angaben der eigenen Webseite der „Save the Temazo“-Bewegung war diese 1971 von einer Gruppe kanadischer Musikaktivisten gegründet worden, um die USA daran zu hindern, im Norden Kanadas eine Musikzensur vorzunehmen. Bis heute würde sich die NGO (Non-governmental Organisation) für den Erhalt des emotionalen Wertes von Musik einsetzen. Doch lässt sich weder ein Wikipedia-Eintrag zu der NGO finden, auf den unter anderem auf der Webseite verwiesen wird, noch lässt sich herausfinden, ob David Bowie tatsächlich einer der Mitbegründer war.
Für den heutigen Abend wird „Save the Temazo“ aus dem Programm gestrichen.
„Die treten morgen auf keinen Fall mehr auf“, meinte Mutschlechner am gestrigen Abend nach der Show. Heute klingt die Lösung eleganter: „So wie das Wetter heute Abend ausschaut, verlegen wir das Abendprogramm in den Skyliner -  mit allen Gruppierungen, denen es möglich ist, dort aufzutreten“. Was die Künstlergruppe „Col.lectiu Frene.t.ic“ mit ihrer neun Meter hohen Installation ausschließt. Man sei bemüht, dem Olala-Publikum einen schönen Abschluss zu bieten und sei gerade in Absprache mit den unterschiedlichen Gruppierungen, wie man die Auftritte unter dem Skyliner gestalten kann. Auch die Lichtinstallation „Fire & Flora“ wird zum Ebnerfeld verlegt.
Anna Maria Huber unterrichtet an der International School in Innsbruck und schreibt nicht nur für dolomitenstadt.at sondern auch für die Straßenzeitung 20er. Annas Stärken sind penible Recherchen und die Fähigkeit, komplexe Inhalte in klare und verständliche Artikel zu verwandeln.

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9 Postings

juescho@A1.net
vor 3 Jahren

"Kunst und ihre Facetten kann die Welt retten" Auch OLALA schafft mit seinen Beiträgen eine Möglichkeit, emotional, künstlerisch und auch politisch wirksam zu sein und zu werden. Angesichts der vielen desolaten Beiträge im Jahr verteilt, sollte OLALA auf gar keinen Fall polarisieren. Ob die Beträge alle künsterlischen Wertvorstellungen und Kriterien erfüllen kann, sind in der Kürze kaum zu beantworten, wären aber geeignet, eine öffentliche Diskussion in Gang zu setzen.

KUNST kann viel mehr als angedacht! KUNST als STRASSEN-THEATER lässt die Herzen höher schlagen, ist der Nährboden der ausgetrockneten Seelen, ist auch Heilung für viele Menschen, die das Lachen, die die Entspannung kaum noch in sich spüren, die ihr persönliches So-sein inzwischen an der Garderobe abgegeben haben.

OLALA kann viel, muss aber auch sich selbst eingestehen dürfen, dass nicht alles funktioniert, dass es Missverständnisse gibt zwischen den inhaltlichen Darbietungen und der entsprechenden Ausführungen . . . im Mittelpunkt der Aktion Straßentheater 2021 steht der Mensch mit all seinen Höhen und Tiefen, auch mit seinen Unzulänglichkeiten . . . die spanische Gruppe ist in den Fokus eines "AKTIVISMUS" geraten, wobei jeder Kunstbeitrag ohne einen gewissen Aktivismus gar nicht stattfinden kann. Hier allerdings wurde der gezeigte Aktivismus gleich zeilführend als politisch enttarnt, diffamiert, ansatzweise auch der Lächerlichkeit preisgegeben . . . eine Abneigung stand im Raum des unmittelbaren Geschehens!!! Schade eigentlich, denn Menschen wollen eine lebendige Aufführung erleben, die auch Grenzbreiche betritt, die Mut macht, den gesellschaftlichen und kulturellen Dingen auf den Grund zu gehen . . . KUNST und ihre MITTEL brauchen eine Freiheit, ohne diese Freiheitsgrade kann der Wert an sich kaum vermittelt werden . . . so bleiben Gedanken, die kaum eine solide Beantwortung finden . . . sachlich, pragmatisch, menschlich, human! WAS FÜR EIN STRASSEN-THEATER?!

Es gibt keine Vollkommenheit . . .

 
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dobui
vor 3 Jahren

Ich bin sowieso der Meinung, dass das Festival zu sehr gehyped wird.

 
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Edi1913
vor 3 Jahren

Soll sich da eine/r auskennen, was nicht dabei war? mutschi hin oder her

 
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felix1960
vor 3 Jahren

Wurde hier die Katz im Sack engagiert ? Als Veranstalter müsste ich wissen für was ich bezahle bzw ich eine Förderung erhalte.

 
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Mairtraudl
vor 3 Jahren

Relativ verwirrender Bericht.

 
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Vorstadtweibische
vor 3 Jahren

War auch gestern bei der Vorstellung... ein "Herumgehupfe und "gelabere" sonst nichts... die Pilze im Garten waren toll. Schade für die tollen Ballerinas, die in strömenden Regen für den rettenden, schönen Abschluss sorgten! Leider fast zu spät...😥

 
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Luna9
vor 3 Jahren

Was ist nur los auf unserem Planeten? Klimawandel, Pandemie und Aktivismus bei Olala??

 
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Asdf jjkloe
vor 3 Jahren

Hab jetzt aus dem Beitrag heraus nicht ganz verstanden was die Jungs den falsch gemacht haben? In welcher Form nutzten sie ihre Zeit für Aktivismus?

 
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    neulienz
    vor 3 Jahren

    kein Mensch versteht das was hier steht 😀 was habens denn gemacht als Musikaktivisten? Flöte gespielt?

    Hab bei Olala schon viele sehr gute Shows gesehen, und auch einige die so mies waren, dass das Publikum heimlich den Hinterausgang suchte ( so eine seltsame Zirkus Show am Hauptplatz vor 4 Jahren, da waren Anfangs 100 Zuseher und am Ende 12 😂😀. Da hat leider keiner den Stecker gezogen

     
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